Deggendorf
Jugendarbeit bereitet Feuerwehren Kopfzerbrechen

Im vergangenen Jahr ging fast nichts – Thema bei der Kommandantentagung – Termine für 2021 stehen

18.01.2021 | Stand 25.10.2023, 11:42 Uhr

Im September 2019 organisierten die Feuerwehren im Landkreis zur Brandschutzwoche Aktionstage zur Nachwuchswerbung. Dabei zeigte die Jugendfeuerwehr Taiding den Aufbau für einen Löschangriff. Im Jahr 2020 mussten solche Aktivitäten ausfallen. −Foto: sas-medien

Die Kinder- und Jugendarbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit in den Feuerwehren des Landkreises Deggendorf: Sie sichert den Nachwuchs und sorgt dafür, dass die Feuerwehren einsatzbereit bleiben. Die normalerweise sehr aktive Jugendarbeit in den Feuerwehren lief im Corona-Jahr 2020 auf Sparflamme, was der Kreisbrandinspektion und dem Kreisfeuerwehrverband Kopfzerbrechen bereitet.
Das wurde in der Großen Kommandantentagung deutlich, zu der die Kreisbrandinspektion am Samstag eingeladen hatte – natürlich per Videokonferenz.

Kreisbrandrat Alois Schraufstetter begrüßte dazu rund 200 Teilnehmer aus den 94 Feuerwehren, der Politik und den Gemeinden. Neben einem Rückblick auf das Einsatz- und Übungsgeschehen im Jahr 2020 ging es auch um die Jugendarbeit, die unter Corona-Einschränkungen kaum möglich ist.

2020 blieb von den geplanten Veranstaltungen der Kreisbrandinspektion für die Jugendfeuerwehren nur wenig übrig: "Da konnte am 25. Januar nur noch der Wissenstest in Pankofen stattfinden", berichtete Kreisbrandinspektor Bernhard Süß. Auch die Jugendarbeit in den einzelnen Feuerwehren konnte nur noch sehr eingeschränkt und schließlich gar nicht mehr stattfinden.

Doch die Ausbildung ist wichtig, um die Jugendfeuerwehr-Mitglieder auf die spätere aktive Arbeit vorzubereiten. Zudem besteht die Gefahr, dass die Jugendlichen ohne regelmäßige Treffen und Feuerwehrarbeit das Interesse verlieren und so die Feuerwehren Nachwuchs verlieren.

Dasselbe Problem besteht bei den Kinderfeuerwehren: Aktuell gibt es davon 27 im Landkreis mit insgesamt 499 Kindern. "Wir mussten die Aktivitäten massiv runterschrauben, sonst hätten wir bestimmt mehr Kinder", ist sich Bernhard Süß sicher. Auch der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Konrad Seis, sieht das so: "Unsere Zahlen wären bestimmt höher, wenn wir unsere Planungen so hätten durchziehen können."

Auch die Brandschutzerziehung an den Grundschulen, die sich in den vergangenen Jahren als wichtiger Bestandteil der Feuerwehrarbeit erwiesen hat, musste 2020 massiv eingeschränkt werden. Das Team um Leiterin Judith Rothenwöhrer konnte vor den Corona-Einschränkungen noch 155 Kinder unterrichten, 122 Einsatzstunden waren zu verzeichnen. Dann waren die Veranstaltungen nicht mehr möglich. Stattdessen wurde ein Arbeitsheft digital an den Grundschulen im Landkreis verteilt.

"Wir werden einiges nachzuholen haben", stellte Kreisbrandrat Alois Schraufstetter fest. Die Verantwortlichen hoffen, dass im Frühjahr, wenn der Aufenthalt im Freien wieder möglich ist, ein Teil der Ausbildungs- und Übungsarbeit wieder aufgenommen werden kann.

Die Planung für das Jugendfeuerwehrjahr 2021 steht jedenfalls: Am 17. April soll der Wissenstest in Metten stattfinden. Alternativ könnten die Fragebogen an die einzelnen Jugendfeuerwehren versandt werden, falls zumindest Treffen in kleinen Gruppen dann wieder möglich sind. Am 8. Mai soll die Jugendflamme in Lalling abgelegt werden. Am 17. Juli ist die Abnahme der Bayer. Jugendleistungsspange in Schöllnach geplant, am 18. September die Deutsche Jugendleistungsspange in Plattling. Die Jugendwarte treffen sich laut Planung am 29. Oktober zur Schulung in Osterhofen.