Deggendorf
Ein Trimm-Dich-Pfad ohne Geräte

14.11.2021 | Stand 21.09.2023, 22:55 Uhr

Startpunkt für den Trimm-Dich-Pfad ist die erste Übung beim Ruderhaus-Parkplatz: Zwischen den blauen Punkten von einem Bein auf das andere springen oder mit dem Rollstuhl im Slalom fahren. Sebastian Schraufstetter (v.l.), Renate Wasmeier, Kerstin Berger und Laurenz Jakob machen’s vor. −Foto: Schreiber

Mamas mit Buggy können die Übungen machen, Kinder, Rollstuhlfahrer und alle anderen, die sich körperlich fit machen oder halten wollen: Ein nagelneuer Trimm-Dich-Pfad auf der Donaupromenade, am Bogenbach und im Stadtpark hat für jeden etwas zu bieten in punkto Kraft und Ausdauer. "Das gibt es so kein zweites Mal", stellt dritte Bürgermeisterin Renate Wasmeier fest, die den Sportpfad bei einem Pressetermin vorgestellt hat.



Die Idee stammte von Fitnesscoach Kerstin Berger, die mit ihren Buggy-Fit-Kursen schon seit Jahren im Freien aktiv ist. Entwickelt hat den Trimm-Dich-Pfad Laurenz Jakob – der Student der Sportwissenschaften hat das Projekt zu seiner praxisbezogenen Bachelor-Arbeit gemacht.

4,4 Kilometer ist der Rundkurs lang, zwischen den 16 Stationen können jeweils 200 bis 300 Meter gehend, laufend oder rollend zurückgelegt werden. Die Pfeile, die der Bauhof frisch auf dem Boden aufgebracht hat, weisen den Weg vom Donaupark aus am Bogenbach entlang zum Stadtpark und von dort aus wieder zurück an die Donau. An den einzelnen Stationen helfen weitere Bodenmarkierungen beim Koordinieren der jeweiligen Übungen, die an frisch aufgestellten Tafeln beschrieben werden. Die entsprechenden Übungen für Menschen im Rollstuhl sind jeweils mit auf den Tafeln erklärt.

Eigene Geräte mussten für den Trimm-Dich-Pfad nicht aufgestellt werden – zur Verwendung kommen stattdessen das eigene Körpergewicht und das bestehende Mobiliar der Stadt wie zum Beispiel Bänke, Bäume, Treppen oder Findlinge. Jeder kann selbst entscheiden, wie intensiv und mit wie vielen Wiederholungen er die Übungen macht. Und wem es noch nicht anstrengend genug ist, der kann das Handy zücken. Ein QR-Code führt dann zu einem Video, in dem die Übung an sich und zusätzlich anspruchsvollere Varianten für Geübte vorgemacht werden. Wenn man die Anleitung lieber ohne Film ausschließlich im Kopfhörer haben will, gibt’s dafür eine eigene Audio-Datei.

Dass auf dem Trimm-Dich-Pfad auch Menschen mit Handicap in leichteren und schwierigeren Varianten trainieren können, ist dem Behinderten-Beauftragten der Stadt Sebastian Schraufstetter ein Anliegen. Laurenz Jakob hat alle Stationen mit ihm abgestimmt und dabei auch darauf geachtet, dass alles barrierefrei erreichbar ist. Das ist schließlich auch für Mamas mit Buggy wichtig – oder für Senioren mit Rollator, die den Sportpfad genauso absolvieren können.

Die Route lässt sich über Brücken bei Bedarf abkürzen oder kann ausgeweitet werden, indem man über die Fußgängerbrücke noch auf die andere Donauseite läuft oder die Calisthenics-Anlage im Kleinen Stadtpark mit einbindet. Trainiert werden Muskelgruppen im gesamten Körper. Und weil es genauso dazugehört, widmet sich eine Chi-Gong-Übung am Bogenbach zusätzlich dem Durchatmen.

Die Regierung von Niederbayern hat den Trimm-Dich-Pfad mit Mitteln aus der Städtebauförderung unterstützt. Er ist Teil des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) Schaching.

− kw