Eine junge Ärztin mit Herz für ältere Patienten hat die Leitung des Zentrums für Altersmedizin in Deggendorf übernommen: Dr. Susanne Zunko ist seit kurzem neben Dr. Peter Kolbinger Chefärztin der Akutgeriatrie. Mit ihrer Arbeit möchte sie es möglichst vielen Menschen ermöglichen, dass sie trotz einer schweren Erkrankung ihr gewohntes Leben zu Hause fortsetzen können: "Für viele Menschen ist es ein Alptraum, ins Altenheim zu müssen. Wir können helfen, das zu vermeiden", sagt die neue Chefärztin. Zwar gebe es keine Garantie, aber die Klinik könne erstaunliche Erfolg vorweisen.
In ihrer beruflichen Entwicklung hat die neue Chefärztin zwei Schwerpunkte gesetzt. Mit dem damaligen Chefarzt Dr. Otto Bartenstein hat sie zuerst die Palliativmedizin und dann die Geriatrie in Deggendorf etabliert. "Von ihm habe ich gelernt, wie wichtig der interdisziplinäre Ansatz und die Zuwendung gegenüber dem Patienten ist. Dieser intensive persönliche Kontakt trotz hektischem Klinikalltag entspricht meinem ärztlichen Verständnis", führt die Fachärztin für Innere Medizin aus. Sie freut sich, dass jetzt sowohl die Palliativmedizin als auch die Geriatrie eigenständige, wichtige und große Teile des Klinikums sind. "Damit sind wir an der Spitze der Entwicklung in diesem Bereich", stellt sie fest.
Eine Besonderheit sei, dass die Altersmedizin zusätzlich am Klinikum Landau präsent ist, wo der Schwerpunkt ihres Chefarztkollegen Dr. Peter Kolbinger liegt.
Beiden Chefärzten ist eine enge Verbindung der Altersmedizin zur Unfallchirurgie wichtig. Im Alterstraumazentrum arbeiten Geriater und Chirurgen eng zusammen. Es geht dabei um die Behandlung von älteren Menschen, die zum Beispiel einen Oberschenkelhalsbruch erlitten haben. Nach der chirurgischen Versorgung beginnt sofort die Rehabilitation durch die Geriater. "Dadurch erzielen wir wesentliche Verbesserungen für die Lebensqualität der älteren Menschen. Wer früher bettlägerig wurde, ist heute häufig wieder mobil, wenn auch vielleicht mit einem Rollator", berichtet die Chefärztin. Die Zusammenarbeit will sie weiterentwickeln; verbessern möchte sie die Kommunikation mit den Angehörigen. Dazu ist eine spezielle Chefarztsprechstunde in Planung.
Stichwort Altersmedizin
Die Altersmedizin (in der Fachsprache Geriatrie genannt) ist eine ganz nah am Patienten ausgerichtete medizinische Disziplin. Die Herausforderung besteht laut Dr. Susanne Zunko darin, für jeden alten und kranken Menschen die richtige Form der Behandlung zu finden. Die geriatrische Behandlungseinheit zeichnet sich dadurch aus, dass dem Patienten – zusätzlich zur bewährten medizinischen Behandlung – bereits von Beginn des Krankenhausaufenthaltes an auch rehabilitative Maßnahmen zugutekommen. Die Patienten würden am Klinikum nicht nur behandelt und dann nach Hause entlassen. Vielmehr sehe das Konzept der Altersmedizin vor, Senioren nach Operationen langsam wieder in das aktive Leben zurückzuführen und auf die Zeit nach dem Krankenhaus vorzubereiten. Hier arbeiten Spezialisten unterschiedlicher Berufsgruppen Hand in Hand, die über eine Ausbildung im Umgang mit älteren Patienten verfügen.
Die Räume sind laut einer Pressemitteilung des Klinikums so gestaltet, dass sich ältere Menschen möglichst gut zurechtfinden und wohl fühlen. Dazu zählen etwa Bilder aus vergangenen Zeiten und symbolische Piktogramme. Einen wichtigen Bestandteil bilden auch die Gruppenräume, in denen sich Patz für die Beschäftigungstherapie, eine Spielrunde oder gemeinsames Singen findet. Die Akutgeriatrie und geriatrische Frührehabilitation sind ein wichtiger Behandlungspartner für die anderen Fachabteilungen im Haus geworden. So behandelt DR. Susanne Zunko zum Beispiel Patienten mit einem Schlaganfall, nachdem die akute Versorgung abgeschlossen ist.
Der jüngste Meilenstein der Entwicklung der Altersmedizin am Klinikum war die Etablierung einer Geriatrischen Tagesklinik in Landau.
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