Deggendorf
190 Tonnen schwere Stahlbrücke von Streicher nach Berlin verschifft

06.10.2020 | Stand 20.09.2023, 1:59 Uhr

Mit Hilfe von zwei Kränen wurde die Stahlkonstruktion der Streicher Maschinenbau GmbH&Co.KG auf eine Sandbank am Schiff gehoben. Es transportiert die Brücke nach Berlin. −Foto: Rebecca Fuchs

Eine Fußgängerbrücke aus Deggendorf wird seit heutigem Dienstag nach Berlin verschifft. 1600 Kilometer legt die Stahlbrücke nun auf dem Wasserweg zurück.

Binnen sechs Monaten hat die Streicher Maschinenbau GmbH in Deggendorf eine 190 Tonnen schwere Stahlbrücke gefertigt, die demnächst den Berlin-Spandauer-Schiffahrtskanal in Berlin-Mitte überspannen wird. Am Dienstagvormittag wurde die rund 80 Meter lange und 4,5 Meter breite Konstruktion am Donauhafen auf das Binnenschiff "Bandolino" verladen, das sie in die Hauptstadt transportiert.

Bei dem Spektakel mit dabei waren unter anderem Armin Kiendl und Franz Maier von der Firma Streicher, Deggendorfs Oberbürgermeister Dr. Christian Moser, zweiter Landrat Roman Fischer, Plattlings Bürgermeister Hans Schmalhofer, Osterhofens Rathauschefin Liane Sedlmeier sowie Vertreter des Zweckverbands Donau-Hafen.

Ein nicht alltägliches Projekt

"Wir freuen uns, heute ein nicht alltägliches Projekt vorzustellen", sagte Franz Maier, Geschäftsführer der Streicher Maschinenbau GmbH, eingangs und wusste interessante Details über die Stahlkonstruktion zu berichten. Diese setzt sich aus sieben Segmenten zusammen, die alle in den Streicher-Fertigungshallen in der Deggenau aus hochwertigem Baustahl hergestellt wurden. Anschließend wurden die bis zu 30 Tonnen schweren Brückenteile zu einem durchgehenden Element verschweißt und lackiert. Die oberste Schicht ist goldfarben und glänzt in der Sonne.

1600 Kilometer legt die Stahlbrücke nun auf dem Wasserweg zurück. Ende Oktober hebt ein Raupenkran sie vom Schiff und setzt sie auf die beiden von der Streicher Tief- und Ingenieurbau Jena GmbH errichteten Widerlager. Das Gesamtbauwerk bildet dann den neuen "Golda-Meir-Steg für Fußgänger und Radfahrer. Er verbindet künftig die Stadtteile in Berlin-Mitte über den Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal.

Brücke "made in Deggendorf"

Direkt neben dem "Golda-Meir-Steg", der nach der ehemaligen israelischen Ministerpräsidentin benannt ist, wurde außerdem eine Freitreppenanlage am Stadtplatz der neuen "Europacity" errichtet. Bei diesem Großprojekt haben die beiden Unternehmen der Streicher-Gruppe eng kooperiert. Sehr zur Freude von Geschäftsführer Armin Kiendl. "Das ist das Besondere, dass hier zwei Tochterfirmen zusammengearbeitet haben." Mit dem Endergebnis sei er sehr zufrieden.

Auch Christian Moser gab auf DZ-Nachfrage ein Statement zur Brücke ab: "Ich finde es super, dass unsere Deggendorfer Firma die Brücke bauen durfte. Hier zeigt sich auch, wie wichtig die Donau und der Hafen als Transportweg sind." Beim nächsten Aufenthalt in Berlin will sich der Rathauschef das Konstrukt "made in Deggendorf" auf jeden Fall persönlich ansehen.

− dz