Bilanz des BRK Ramsau
Vier Urlauber an vier Tagen in Berchtesgadener Alpen gerettet

03.10.2023 | Stand 03.10.2023, 13:46 Uhr

Allein von Freitag bis Montag mussten vier Urlauber in den Berchtesgadener Alpen gerettet werden. − Foto: Bergwacht Ramsau

„Aktuell vergeht kaum ein Tag, an dem die Ehrenamtlichen der Bergwacht Ramsau nicht zu einem oder mehreren aufwendigen alpinen Einsätzen ausrücken müssen“, beginnt die Pressemitteilung des BRK. Allein von Freitag bis Montag mussten vier Urlauber in den Berchtesgadener Alpen gerettet werden.



Blockiert am dritten Turm in der Blaueis-Umrahmung


Drei Bergsteiger setzten am Freitag kurz nach 17 Uhr in der Blaueis-Umrahmung einen Notruf ab. Eine 56-jährige Frau aus Mittelfranken kam „geländebedingt blockiert“ am dritten Turm nicht mehr weiter. Der Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ setzte einen Bergretter bei der Unverletzten ab, nahm die beiden mit der Winde auf und flog sie ins Tal. Die Begleiter der Frau brauchten keine Hilfe und stiegen selbst zu späterer Stunde zur Blaueishütte ab, so das BRK.

Am Edelweißlahnerkopf abgestürzt

Am Samstagnachmittag meldete sich gegen 17.30 Uhr eine Urlauberin aus Tschechien bei der Leitstelle Traunstein. Ihr 32-jähriger Lebensgefährte war beim steilen Abstieg vom Edelweißlahnerkopf hinab zum Antonigraben auf der Südostseite der Reiter Alpe in rund 1800 Metern Höhe auf dem regennassen Untergrund ausgerutscht. Der Mann war rund zehn Meter abgestürzt war. Dabei hatte er sich unter anderem schwer und sehr schmerzhaft am Bein verletzt, so das BRK.

Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ hatte keine Chance, die Einsatzstelle im Nebel anzufliegen. Die Retter kamen deshalb erst gegen 18.50 Uhr beim Verletzten an.

Gegen 19.15 Uhr rissen die Wolken schließlich auf. Der Verletzte konnte schließlich doch ins Tal geflogen werden.

Beim Abstieg vom Watzmann-Hocheck in Absturzgelände verirrt



Während des laufenden Einsatzes am Edelweißlahnerkopf meldete sich gegen 19.15 Uhr ein 37-jähriger Urlauber aus Niedersachsen, heißt es im Pressebericht. Der Mann hatte sich beim Abstieg vom Watzmann-Hocheck zwischen Gipfel und Haus im Nebel verirrt. Dort war er in absturzgefährliches Gelände oberhalb der Watzmanngrube geraten, wo er in der Dunkelheit schließlich nicht mehr weiterwusste.

Die Besatzung von „RK1“ ortete den Verstiegenen zwar aus der Luft, hatte aber wegen des Nebels keine Chance, ihn mit der Winde zu retten. Kurz nach 22 Uhr konnte die Fußmannschaft – Einsatzkräfte der Bergwachten Berchtesgaden und Ramsau – dann erstmals in rund 2000 Höhenmetern Rufkontakt zu dem Unverletzten herstellen.

Gegen 22.40 Uhr trafen sie dann bei dem Mann ein, der unmittelbar oberhalb eine steilen Felsplatte festsaß. Sie seilten ihn über eine Steilstufe ab und marschierten dann mit ihm zum Watzmannhaus zurück. Von dort wurden sie später ins Tal geflogen.

Im Abstieg: 39-Jähriger stürzt von der Schärtenspitze


Am Montagnachmittag ging kurz nach 16 Uhr ein Notruf einer Sechsergruppe ein, die von der Schärtenspitze über die Hochalm abstiegen. Ein 39-jähriger Urlauber aus Nordrhein-Westfalen war umgeknickt und auf sein Knie gestürzt. „Christophorus 6“ fand die Unfallstelle in rund 1760 Metern Höhe, versorgte den Patienten und flog ihn sitzend am Tau zur Ramsauer Bergrettungswache. Von dort brachte ihn ein Rettungswagen in die Kreisklinik Bad Reichenhall.

− vr