Eine Kontrolle, sechs Anzeigen
Unbelehrbarer Franzose zeigt am Grenzübergang Walserberg drei falsche Führerscheine vor

22.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:38 Uhr

Knapp zehn Stunden nach der Kontrolle durfte der Franzose die Polizeidienststelle verlassen – allerdings ohne Auto. −Symbolbild: dpa

Insgesamt fünf Strafanzeigen und eine Anzeige wegen einer Ordnungswidrigkeit sind das Ergebnis einer Kontrolle eines Franzosen am Grenzübergang Walserberg. Er wies sich mit drei gefälschten Führerscheinen aus.



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Als die Streifenbesatzung der Verkehrspolizei Traunstein bei der Kontrollstelle am Grenzübergang Walserberg am Dienstag, 21. März, eintraf , übergaben die Kollegen der Bundespolizei Freilassing einen 26-jährigen Franzosen, der gegen 9.30 Uhr mit seinem VW Passat mit französischer Zulassung von Österreich kommend angehalten wurde. Unter dem Fahrersitz lag griffbereit ein Holzknüppel, der wegen seiner Beschaffenheit unter das deutsche Waffengesetz fällt, schreibt die Polizei.

Durch eine Datenabfrage stellten die Beamten fest, dass ihm in Frankreich der französische Führerschein entzogen wurde. Der Beschuldigte zeigte dann jedoch auf seinem Mobiltelefon eine Fotokopie eines belgischen Führerscheins vor, dessen Original sich später jedoch entgegen seiner Darstellung als Fälschung entpuppte. Der junge Mann ließ nicht locker und zeigte im Verlauf der Kontrolle dann noch einen türkischen Kartenführerschein vor, der ebenfalls als Fälschung erkannt wurde. Der Führerschein wurde daraufhin sichergestellt. Durch das Vorzeigen der falschen Dokumente wurde ein Strafverfahren wegen Urkundenfälschung und Verschaffung falscher amtlicher Ausweispapiere eingeleitet, heißt es im Bericht.

Verfahren wegen Beleidigung und Sachbeschädigung



Der Mann wurde vorläufig festgenommen und zur weiteren Sachbearbeitung zur Dienststelle der Verkehrspolizei verbracht. Die verständigte Staatsanwaltschaft Traunstein ordnete zur Sicherung der Strafverfahren eine Sicherheitsleistung in einem mittleren vierstelligen Bereich an. Der Franzose zeigte sich hiervon unbeeindruckt und verweigerte eine Zahlung, weshalb Haftgründe geprüft wurden. Während der Sachbearbeitung beleidigte er dann noch einen Polizeibeamten und beschädigte ein Dienstfahrzeug mittels eines Fußtrittes. Deshalb wurden zwei weitere Strafverfahren wegen Beleidigung und Sachbeschädigung gegen den Mann eingeleitet.

„Erhebliche Mängel“ am Auto festgestellt



Nach einer Bedenkzeit entschied sich der Mann zur Entrichtung einer Sicherheitsleistung und konnte deshalb gegen 19 Uhr aus den polizeilichen Maßnahmen entlassen werden. Insgesamt wurden gegen den Beschuldigten fünf Strafanzeigen und eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen Verstoß nach dem Waffengesetz gestellt.

Da zudem die Beamten am Auto des Beschuldigten erhebliche Mängel feststellten, wurde der VW abgeschleppt. Er wird bis zur Behebung der Mängel polizeilich verwahrt. Die Kosten hierfür wurden ihm in Rechnung gestellt.

− red