Konzert zum 75. Jubiläum
Trachtenkapelle Feldkirchen gratuliert sich schwungvoll selbst

01.04.2024 | Stand 01.04.2024, 17:00 Uhr
Brigitte Janoschka

Applaus für die Trachtenkapelle Feldkirchen nach einer würdig gestalteten Geburtstagsfeier. − Foto: Brigitte Janoschka

Mit ihrem Jubiläumskonzert zu 75 Jahren Trachtenkapelle Feldkirchen sorgte die Blaskapelle in der vollbesetzten Sporthalle Mitterfelden wieder für begeisterte Zuhörer.

Vorstand Robert Schindler begrüßte alle Gäste und Ehrengäste, darunter die Geistlichkeit, Bürgermeister Martin Öttl und seine Stellvertreterin Rosemarie Bernauer, sowie etliche Gemeinderäte, befreundete und ehemalige Musikanten und ihre Familien, sowie die Kinder aus der Jungmusi und der Bläserklasse. Die Ortsvereine und benachbarten Blaskapellen hieß er ebenfalls willkommen. Bei Wolfgang Hirner, Friedhelm Schneider und Ludwig Moderegger bedankte er sich für die Noten der Polka „Grenzenlos“ in einem Arrangement von Peter Leitner. Schindler führte auch die Ehrungen verschiedener Musikanten und die Verabschiedung des bisherigen Kapellmeisters Michael Steinwender durch. Das Programm moderierten informativ und unterhaltsam Barbara Bräu und Eva Lechner.

Schwungvoll erklang unter der Leitung von Michael Steinwender der Panorama-Marsch von Thomas G. Greiner als gelungener Auftakt für einen 75-jährigen Geburtstag. Ansprechend und stilvoll schmückten Blumen die Bühne. Schmetternder Trompetenklang folgte auf die schöne Legato-Melodie in den Hörnern und setzte sofort Akzente. Dass die Trachtenkapelle Feldkirchen Musikalisches differenziert gestaltet, hat sie bereits in vielen Cäcilienkonzerten bewiesen. In der Ouvertüre „Bergheimat“ gab es beeindruckende Soli auf dem Flügelhorn, bevor „Air Pathétique“ erklang. Hinter diesem Namen verbarg sich der zweite Satz aus der Klaviersonate Nr. 8 in c-moll von Ludwig van Beethoven. Das Schlagzeug machte diese Darbietung zu einem leicht jazzigen „Play-Beethoven“, in dem auch unterschiedliche Klangfarben vorherrschten. Also doch: Auch vor mehr als 200 Jahren gab es schon populäre Musik! Die damaligen Kompositionen erfreuten die Menschen sicherlich genau so wie uns heute die Pop- oder die Volksmusik. Das machte die Trachtenkapelle mit diesem besonderen Programmpunkt bewusst.

Bei der Petersburger Schlittenfahrt von Richard Eilenberg, einem Galopp, ließ Philipp Rauscher mit einer Gelenkklapper oder Gegenschlagplatte sinnbildlich die Peitsche knallen und Mathias Leukert brachte die Glöckchen am Schlitten zum Klingeln – zwei Schlagzeuger als überzeugende Solisten!

Der Waltz No. 2 von Dimitri Shostakovich ist Teil einer Suite für Variété-Orchester und bewies, dass sich die Musiker des Klangkörpers auch in dieser Gattung auskennen. Sie beeindruckten an diesem Konzertabend mit verschiedenen Musikstilen. Die Bravour-Polka „Das ist mein Leben“ von Franz Watz kündigte Barbara Bräu mit einem Gedicht über das Leben an, und der Bohemia-Marsch von Kurt Pascher setzte vor der Pause einen schwungvollen Schlusspunkt.

Danach zog die Jungmusi unter der Leitung von Angel Vidal Fayos alle Register ihres Könnens. Bei der Amboss-Polka hielten die jungen Musiker diszipliniert das Tempo, während der Dirigent das Publikum zum Mitklatschen animierte. Viel Applaus und Anerkennung erhielt die Jungmusi auch für „Celebration“ und „Bella Ciao“, so dass sie als Zugabe die Amboss-Polka wiederholten.

Mit einem strahlenden Blasmusikklang spielten die Musikanten den Konzertmarsch „Mit frohem Mut“ von František Mañas, einem tschechischen Blasmusikkomponisten. Die rhythmisch und harmonisch anspruchsvolle, spanische Jazz-Musik für Alt-Saxofon und Orchester von Pedro Iturralde mit dem Titel „Pequeña Czarda“ („Kleiner Tanz“) gab dem Kapellmeister und Saxofonisten Michael Steinwender die Gelegenheit, instrumental mit virtuosen Passagen des Saxofons und besonderen Klangeffekten zu glänzen, während sein Kollege Angel Vidal Fayos am Pult stand. Eine Auswahl an Melodien aus dem Musical „Chicago“ von John Kander war ebenso mitreißend wie die kubanische Musik eines Erdnussanbieters in „The Peanut Vendor“ von Moises Simons und ließ das Konzert im Big Band Sound und einem kreativen Schlagwerk-Einsatz ausklingen. Es folgten jubelnder Applaus, Begeisterung und wunderbare Zugaben.