„Es haut überraschend gut hin“
Tobias Hauser und sein überraschendes Comeback mit 39 Jahren – Ein Frühjahr mit dem WSC Bayerisch Gmain

04.04.2024 | Stand 04.04.2024, 15:48 Uhr

Stürmer Tobias Hauser vor knapp 20 Jahren im Reichenhaller Kreisliga-Trikot am Ball… − Fotos: Bittner

102 Mal streifte er für die Reichenhaller „Erste“ das gelb-schwarze TSV-Trikot über: Tobias Hauser, Vollblut-Stürmer mit eingebautem Torinstinkt, netzte dutzendfach für die Kurstädter ein. Wechsel erfolgten unter anderem zum ESV Freilassing – für den er ab 2007 zwei Jahre erfolgreich in der Fußball-Bezirksoberliga (die es heute nicht mehr gibt) kickte und fast in die Landesliga aufstieg – und später zum FC Traunstein.

In der Großen Kreisstadt beendete der Reichenhaller schließlich 2012 relativ früh mit erst 28 Jahren offiziell seine Karriere. Danach folgten jedoch noch ein paar Partien für seinen Heimatverein, das letzte Match bestritt Hauser am 6. April 2013 mit der Kurstadt-„Zweiten“ gegen den SC Weißbach in der A-Klasse.

Lange hatte Hauser im Anschluss nichts mit dem Fußball zu tun, die Meisterschule im Heizungs-Sanitär-Bereich und die Familiengründung (drei Kinder) standen im Fokus. Doch über „ein wenig Kicken“ bei der Reichenhaller AH juckte es den heutigen Wahl-Bayerisch Gmainer wieder gewaltig in den Füßen: „Fußball liegt mir einfach im Blut. Meine Frau motivierte mich dann sogar, dass ich wieder anpacke“, lacht der 39-Jährige. Der Weg zum WSC war nicht weit, nach dem Absolvieren des Trainingslagers in Kroatien entschied sich Hauser, zumindest mal diese Frühjahrsrunde beim A-Klassisten zu bestreiten. Just im ersten 2024er-Pflichtspiel vor zwei Wochen gegen die SG Übersee/Grassau erzielte er in Minute 52 das wichtige 2:0 (Endstand 2:1): „Wie fast immer mit dem Kopf“, lacht der Routinier. „Solange der Körper noch was hergibt, spiele ich gern“, betont Hauser. Von schweren Verletzungen blieb er bis auf eine Ausnahme verschont: Am 8. November 2003, während seine Reichenhaller einen Traum-Monat in der Kreisliga hinlegten, riss sich der damals 19-Jährige beim 3:2-Sieg gegen den SV Riedering sämtliche Bänder im rechten Knöchel und musste zwei Tage drauf operiert werden. Der damalige TSV-Coach: Fritz Kress aus Inzell.

Auf die Frage, ob Hauser nach einem Spiel nicht alles weh tut, wirft er die Hände überm Kopf zusammen: „Oh mei, ja. Bis heute hatte ich einen Muskelkater. Doch es haut dennoch überraschend gut hin“, sagt er zwei Tage nach dem Frust-Kick in Oberteisendorf, der in der Nachspielzeit 1:2 verloren ging. Trotzdem macht es ihm „riesigen Spaß“, Teil dieses WSC zu sein: „Ich wurde super aufgenommen. Das ist eine geile Truppe, einer für alle, alle für einen ist das Motto.“

Sein größter Wunsch: „Nochmal aufsteigen“. Mit Bayerisch Gmain rechnerisch weiter möglich, doch Niederlagen wie jüngst beim SVO II in der Nachspielzeit darf sich die Crew von Coach Florian Huber – „ein Super-Trainer“, so Hauser – nun nicht mehr erlauben.

− bit