Ainring
Schwarzbau-Krippe: Maria und Josef müssen umziehen

Thomas Bergers Weihnachtskrippe soll einen neuen Standort bekommen – Stadl ist ein Schwarzbau

24.12.2022 | Stand 24.12.2022, 5:00 Uhr

An ihrem jetzigen Platz kann die Krippe nicht bleiben. Gemeinsam mit den Behörden will Thomas Berger einen neuen, genehmigungsfähigen Standort suchen. −Foto: Stefanie Weschler

Von Stefanie Weschler

Pünktlich zum ersten Advent zogen Josef und Maria samt Ochs und Esel wieder in den Stadl ein, den der singende Wirt Thomas Berger bei seinem Chaletdorf für sie errichtet hat. Allerdings: Die Krippe ist halt immer noch ein Schwarzbau, und so muss die Heilige Familie gleich nach Weihnachten wieder ausziehen. Aber es scheint nun doch noch der Weihnachtsfriede einzukehren: Am Freitag teilte das Landratsamt mit, dass nach Gesprächen zwischen allen Beteiligten gemeinsam ein neuer, geeigneter Standort gesucht wird.

„Bei der Krippe handelt es sich nach wie vor um eine nicht genehmigte bauliche Anlage in einer festgesetzten Ausgleichsfläche des angrenzenden Bebauungsplans“, schrieb die Behörde zunächst auf Anfrage. Da keine sicherheitsrechtlichen Bedenken bestanden und der Bauherr zugesichert habe, den Stadl im Lauf des Jahres 2022 abzubauen, sei zunächst von einer Beseitigungsanordnung abgesehen worden. Doch der Abbau ist nicht geschehen, stattdessen zogen Josef und Maria vor ein paar Wochen wieder in die Krippe ein. Damit war die Geduld des Landratsamts dann zu Ende und es machte klar: „Im Januar muss sie endgültig abgebaut werden.“

Und Thomas Berger? Der sieht mittlerweile ein, dass der Stadl ein Schwarzbau ist und für eine Schützhütte, als die er sie deklarieren wollte, dann doch ein paar Höhenmeter fehlen. Auch er ist am Tag vor Weihnachten versöhnlich gestimmt und überzeugt: „Wir werden eine Lösung finden.“ Bis zum 25. Januar muss er den Stadl abbauen, und er wünscht sich, dass er ihn in der Nähe wieder aufbauen darf, „denn die Krippe gehört zur Franziskuskapelle.“

Und so stehen die Chancen gut, dass das Jesukindlein im nächsten Jahr in einer rechtlich einwandfreien Herberge das Licht der Welt erblicken wird. Und dann, so kündigt Thomas Berger an, sollen ihm auch die Heiligen Drei Könige die Ehre erweisen, die lässt er nämlich gerade schnitzen.