Polizei stand an B21
Kontrolle in Bad Reichenhall: Waffenverstoß, Kokainkonsum und offenen Haftbefehl entdeckt

15.04.2024 | Stand 15.04.2024, 10:56 Uhr

Während der Kontrollzeit wurden insgesamt 336 Fahrzeuge angehalten und 197 Personen überprüft. Neun Fahrzeuge ließ die Polizei nicht weiterfahren.  − Symbolbild: Paul Zinken/dpa

Beamte verschiedener Dienststellen des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd haben am Sonntag eine ganztägige stationäre Kontrolle auf der B21 durchgeführt. Auf Höhe des Festplatzes in Bad Reichenhall (Berchtesgadener Land) hielten die Polizisten insgesamt 336 Fahrzeuge an – und stellten einige Verstöße fest.



Wie die Polizei am Montag mitteilte, kontrollierte die Beamten zwischen 10 und 17 Uhr in beide Fahrtrichtungen. Das Hauptaugenmerk richteten sie auf das Thema Alkohol und Drogen im Straßenverkehr.

Grund: Alkohol- beziehungsweise Drogeneinfluss sind laut Polizei nach wie vor Ursachen für viele, insbesondere schwere, Verkehrsunfälle. An der Kontrollstelle wurden deshalb zwanzig Drogentests und 43 Alkoholtests durchgeführt. Davon verliefen drei Vortests positiv auf Kokain beziehungsweise Cannabis.

Verstoß gegen brandneues Gesetz

Die drei jungen Männer mussten sich einer Blutentnahme im Krankenhaus unterziehen, durch die nun die genaue Wirkstoffhöhe bestimmt wird. Bei einem Verkehrsteilnehmer wurde ein Alkoholwert von knapp einem Promille festgestellt. Alle Fahrer mussten ihr Auto stehen lassen, sie erwartet eine hohe Geldbuße sowie ein Fahrverbot. Bei einem jungen Mann wurde im Fahrzeug Cannabis aufgefunden. Da der Mann aus Österreich kam, musste gegen ihn ein Strafverfahren nach dem neuen Konsumcannabisgesetz eingeleitet werden. Die Ein- beziehungsweise Ausfuhr von Cannabis ist laut Polizei dort nach wie vor unter Strafe gestellt.

Bedingt durch das schöne Ausflugswetter hielt die Polizei auch siebzig Motorräder an der Kontrollstelle an. Bei mehr als jedem siebten Motorrad wurde eine technische Veränderung beziehungsweise ein Mangel festgestellt. Die Palette bei den insgesamt 13 festgestellten Verstößen hätte bunter nicht sein können. Beispielhaft können laut Polizei hier ein ausgebauter DB-Killer, unzulässige lichttechnische Einrichtungen, ein offener Luftfilter mit Sportauspuff und ein manipulierter Klappenauspuff genannt werden. Zudem konnten die Beamten drei abgefahrene Reifen feststellen. Gegen einen Motorradfahrer musste sogar ein Strafverfahren wegen Kennzeichenmissbrauchs eingeleitet werden.

Durch Zahlung Haftbefehl abgewendet

Aber auch abseits der genannten klassischen Verkehrsthematiken hatten die Beamten einiges zu tun. Bei einem 23-jährigen Ägypter mit Wohnsitz in Salzburg stellten sie einen offenen Haftbefehl wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis fest. Den Haftbefehl konnte der Mann zwar gegen eine Zahlung von 2500 Euro abwenden, allerdings bekam er erneut eine Strafanzeige, da er immer noch keinen Führerschein besaß. Für das neue Strafverfahren musste er wiederum eine Sicherheitsleistung hinterlegen.

In einem Linienbus traf die Polizei auf eine unerlaubt eingereiste Person, die zuständigkeitshalber der Bundespolizeiinspektion Freilassing übergeben wurde. Zudem wurde ein Verstoß gegen das Waffengesetz festgestellt: Ein Mann aus Österreich führte ein sogenanntes Einhandmesser zugriffsbereit mit sich. Das Messer wurde sichergestellt und wird zur weiteren Entscheidung dem Landratsamt Berchtesgadener Land übersendet.

Drogenspürhund im Einsatz

Bei einem serbischen Anhängergespann fiel den Beamten eine Überladung auf. Zudem verstieß der Mann gegen das bestehende Sonntagsfahrverbot, weshalb er eine Sicherheitsleistung im mittleren dreistelligen Betrag hinterlegen musste.

Während der Kontrollzeit wurden insgesamt 336 Fahrzeuge angehalten und 197 Personen überprüft. Neun Fahrzeuge ließ die Polizei nicht weiterfahren. Unterstützt wurden die Beamten von vier Einsatzkräften des Hauptzollamtes Rosenheim, die auch einen Drogenspürhund zum Einsatz brachten.

− nm