Ein bisschen kritisch, aber vor allem in Feierlaune waren die Reichenhaller Narren am Faschingsdienstag. Die Feuerwehr machte mit ihrem Wagen die Große Kreisstadt zur Großen Geisterstadt und spielte unter anderem auf den Zustand des Hotels Axelmannstein und des Feuerhauses an.
Stadtgärtnerei und Bauhof waren mit einem „klimaneutralen Schneepflug“ unterwegs, gezogen unter anderem von Rathauschef Dr. Christoph Lung im Bärenkostüm.
Die Narren mussten sich lange gedulden. Vor vier Jahren gab es zuletzt einen Umzug am Faschingsdienstag in Bad Reichenhall. Die Organisation hat heuer erstmals Christoph Berger übernommen. Er zog im Gespräch mit der Heimatzeitung ein positives Fazit: „Es war wunderbar, das Wetter hat mitgespielt, alle waren lustig, alle waren happy“, sagte er.
Gekommen sind laut Schätzung der Polizei etwa 3500 Zuschauer, die sich vor allem in der Poststraße, auf dem Rathausplatz und in der Ludwigstraße drängten und den zwölf Gruppen zujubelten. Da sei noch Luft nach oben, meint Berger. Reichenhall sei früher mal eine Faschingshochburg gewesen, das sei aber schon lange etwas eingeschlafen.
Bergers Plan ist es, wie vor der Pandemie alle zwei Jahre einen Umzug zu organisieren. „Wir werden uns aber auf jeden Fall auch für nächstes Jahr etwas überlegen“, fügt er hinzu. Darüber laufen gerade Gespräche mit den Reichenhaller Vereinen.
Viel Applaus gibt es in der Poststraße für die Cheerleader des TSV Bad Reichenhall.
Alles strömt zum Rathausplatz. Dort ist den ganzen Nachmittag viel los. Das Wetter spielt mit, die Wolken verziehen sich. − Fotos: Corinna Anton
Der Trachtennachwuchs aus Marzoll hat sich als Untersberger Manndl verkleidet.
Die Saalachthaler Trachtenkinder sind als Wanderzirkus unterwegs.
Für freie Bahn sorgen lautstark die Aperschnalzer, die manchem Furcht einflößen.
Die Stadtkapelle Bad Reichenhall marschiert gleich nach den Schnalzern und gibt ebenso lautstark, aber deutlich wohlklingender den Takt vor. Wenn die Musiker wie hier auf dem Bild kurz pausieren, rufen die Zuschauer gleich „spielen, spielen“.
Die Zustände in der „Großen Geisterstadt“ thematisiert die Freiwillige Feuerwehr Bad Reichenhall mit ihrem Wagen. Rebecca (links) und Theresa haben auch daran mitgearbeitet und sagen: „Wenn alle zusammenhelfen, geht es schnell.“
