Die unbemerkte Hinterlassenschaft eines Hundes führte zu einem ungewöhnlichen Fall von Selbstjustiz im Berchtesgadener Land. Dabei wurde die Hundehalterin beschimpft, mit Steinen beworfen und in den Schwitzkasten genommen.
Eine 49-jährige Frau aus Bayerisch Gmain ging mit ihrem Hund spazieren. Als sie sich mit einem anderen Spaziergänger unterhielt, muss ihr Hund sein Geschäft hinterlassen haben, was sie wegen der Unterhaltung nicht mitbekam und folglich nicht beseitigt hatte. Ein bislang unbekannter älterer Herr ging hinter der Frau und begann nicht nur sie darauf hinzuweisen, sondern beschimpfte und beleidigte die Frau auf unangenehme, fortwährende Weise. Auch drohte er den Hund zu erschießen.
Als die 49-Jährige deswegen ein Foto von dem Mann machte, warf dieser einen Stein nach ihr und traf sie am Rücken. Als die Frau abermals ihr Smartphone zur Hand nahm, kehrte der Mann zurück und nahm die Frau in eine Art „Schwitzkasten“ und wollte ihr das Handy wegnehmen. Die angegriffene Frau schrie um „Hilfe“, was eine Spaziergängerin hörte und hinzukam. Der unbekannte Mann verschwand daraufhin in Richtung Leopoldstraße. Die Frau aus Bayerisch Gmain wurde leicht verletzt und erstattete Strafanzeige.
Die Polizei sucht nach dem Mann. Denn laut Polizeibericht könne ein derartiges Vorgehen nicht mehr als Zivilcourage angesehen werden. Das hätte man im Falle eines Hinweises oder einer Beschwerde an die Frau gerichtet gesellschaftlich gelten lassen können.
Der Gesuchte dürfte ca. 60-70 Jahre alt sein, groß und schlank. Er trug Wanderstiefel, blaue Jeans, dunkelblaue Steppjacke und dunkelblaue Mütze. Weiter hatte er graue Haare und ist Brillenträger. Hinweise nimmt die Polizei Bad Reichenhall unter Telefon 08651/9700 entgegen.
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