Frühe Bildung im Blick
Direktkandidaten stellen sich vor: Markus Aicher

Interview zur Landtagswahl

02.10.2023 | Stand 12.10.2023, 10:18 Uhr

Transparenz und der Austausch mit den Menschen vor Ort sind Markus Aicher eigenen Worten zufolge wichtig. − Foto: privat

Am 8. Oktober ist Landtagswahl. Elf Direktkandidaten treten im Wahlkreis 112 an, der den Landkreis Berchtesgadener Land, die Stadt Tittmoning und die Gemeinden Fridolfing, Kirchanschöring, Petting, Taching am See, Waging am See und Wonneberg aus dem Landkreis Traunstein umfasst. Die Heimatzeitung hat sie schriftlich befragt und veröffentlicht die einzelnen Interviews in loser Folge. Hier: Markus Aicher (SPD)

Mehr Infos zur Landtagswahl finden Sie hier.

Was haben Sie sich für eine mögliche Zeit im Landtag vorgenommen?
Markus Aicher: Im Landtag will ich eine verlässliche Stimme aus der Region sein. Im Bayerischen Landtag und außerhalb davon will ich transparent arbeiten und natürlich über die gesamte Legislaturperiode weiter im Austausch mit den Menschen vor Ort sein. Meine Themenschwerpunkte sind und bleiben Bildung, insbesondere die frühkindliche Bildung, eine vielfältige und offene Gesellschaft, die sicher für alle ist – dazu gehört ein queerer Aktionsplan wie in den 15 anderen Bundesländern – und gutes und bezahlbares Wohnen.

Welches konkrete Projekt für das Berchtesgadener Land, auf das der Landtag Einfluss nehmen kann, liegt Ihnen am meisten am Herzen?
Aicher: Der Landtag beziehungsweise die Landesregierung könnte auf sehr viele Themen positiven Einfluss nehmen. Leider tut dies die aktuelle Regierung nicht und redet sich die Probleme klein oder schiebt die Verantwortung auf Bund und EU. Konkret will ich dafür Sorge tragen, dass die Arbeitsbedingungen im Bereich Bildung und Betreuung deutlich verbessert werden und ebenso die Pflege deutlich gestärkt wird. Zusammen mit den Beschäftigten in diesen Arbeitsfeldern haben wir als Bayern-SPD dafür Lösungen erarbeitet, die sich an den Lebensrealitäten der Menschen orientieren. Wir brauchen hier deutlich bessere Bedingungen, damit Jung und Alt im Berchtesgadener Land gut leben können.

Was macht Ihnen derzeit in Bayern bzw. Berchtesgadener Land die größten Sorgen?
Aicher: Meine größte Sorge ist ein weiteres Auseinanderdriften der Gesellschaft, finanziell und sozial. Dabei ist das Thema Wohnen für mich von sehr großer Bedeutung: Wie schaffen wir es, dass Wohnen in der Region nicht nur schön sondern auch bezahlbar ist? Ich setze mich dafür ein, dass der Freistaat alle seine geeigneten Flächen den Städten und Gemeinden für Wohnungsbau zur Verfügung stellt – zu vernünftigen Bedingungen und bezahlbaren Preisen. Die kommunale Wohnungsförderung muss dringend erhöht, Bürokratie abgebaut und die Verfahren für neue Wohnungen beschleunigt werden. Wir brauchen dringend eine durchgehende Digitalisierung der staatlichen Baubehörden. Und wir müssen endlich das groß angekündigte Unternehmen „Bayernheim“ schlagkräftig und effizient aufstellen, damit dort endlich Wohnungen gebaut statt nur verwaltet werden. Besonders wichtig ist mir mit Blick auf die vielen erfolgreichen Wohnungsbaugenossenschaften in unserer Region auch dort eine verbesserte Förderung.

Wie bereiten Sie sich auf eine mögliche Arbeit im Landtag vor?
Aicher: Ich bin ehrenamtlich in Vereinen und Verbänden und in der SPD seit vielen Jahren aktiv, gestalte Positionen mit und bringe meine Fachkompetenz ein. Auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, zu verhandeln und Interessen auszugleichen – das alles kenne ich bereits sehr gut aus meiner Tätigkeit als Betriebsrat.

Wo und wie sind Sie im Landkreis am liebsten unterwegs?
Aicher: Ich komme aus dem schönsten Stimmkreis in Bayern, was sicher viele von ihrer Heimat denken. Bei mir stimmt’s halt! Nach der Arbeit am Teisenberg den Sonnenuntergang genießen oder im Sommer gemütlich auf einer der öffentlichen Liegewiese an den vielen Seen – besonders am Thumsee – meinen Urlaub zu Hause zu verbringen, gehört genauso wie ein kurzer Abstecher ins nahe Salzburg zu dem Gefühl „bei uns is am scheenst‘n“.