Auto überschlug sich mehrfach
ATV stürzt am Predigtstuhl 20 Meter über Böschung ab: Zwei Schwerverletzte

21.10.2022 | Stand 19.09.2023, 4:50 Uhr

Das Elektro-All-Terrain-Verhicle (ATV) war vom Weg geschätzte 20 bis 30 Meter über die Böschung abgestürzt. −Foto: Leitner/BRK BGL

Ein 40-jähriger Mitarbeiter des Bergrestaurants am Predigtstuhl und eine 19-jährige Arbeitskollegin sind bei einem Unfall im Lattengebirge am Donnerstag gegen 15.30 Uhr schwer verletzt worden und mussten in Kliniken geflogen werden.



Sie waren mit einem geländegängigen Versorgungsfahrzeug (ATV) bei einer Versorgungsfahrt circa 15 bis 20 Meter über eine steile Böschung hinab abgestürzt. Das geht aus Berichten der Polizeiinspektion Bad Reichenhall und des Kreisverbands des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) hervor.

Auto überschlug sich mehrfach

Der Unfall ereignete sich zwischen der Schlegelmuldenhütte und der Teisendorfer Hütte des Deutschen Alpenvereins (DAV) unterhalb der Holzbrücke auf dem Weg zur Seilbahn-Bergstation. Das Fahrzeug war aus bislang unbekannter Ursache nach links vom Weg abgekommen und über den Abhang gestürzt, wobei es sich mehrfach überschlug. Die Insassen waren aus dem Fahrzeug geschleudert worden und schwer verletzt liegengeblieben.

Ersthelfer, darunter Bedienstete der Predigtstuhlbahn und der Bayerischen Staatsforsten, leisteten Erste Hilfe und setzten einen Notruf ab. Die Leitstelle Traunstein alarmierte gegen 15.50 Uhr die Bergwacht. Aufgrund der zunächst unklaren Lage und des noch nicht genau bestimmten Einsatzorts forderte der Einsatzleiter zur Absuche des weitläufigen Wegenetzes die Bergwachten Bad Reichenhall, Freilassing und Teisendorf-Anger und den Salzburger Notarzthubschrauber Christophorus 6 an.

In Rücksprache mit der Predigtstuhlbahn wurde laut BRK dann klar, wo genau der Unfall passiert war und dass zwei Menschen verletzt sind. Neben elf Bergrettern fuhr deshalb der Landrettungsdienst des Reichenhaller Roten Kreuzes mit Notärztin und Rettungssanitäter per Seilbahn auf den Berg, wo Bedienstete der Bahn die Einsatzkräfte per ATV weiter zum Unfallort brachten. Der Hubschrauber landete in der Schlegelmulde und beide Patienten wurden im Gelände notärztlich versorgt.

Einsatz bis in den Abend

Die Bergwacht transportierte den 40-Jährigen dann seilgesichert in der Trage gute 20 Meter bergab auf einen Quersteig und weiter zum Landeplatz. Von dort aus ging es mit Christophorus 6 direkt zum Salzburger Landeskrankenhaus. Weitere Bergretter zogen die in Luftrettungssack und Trage gelagerte 19-Jährige bergauf bis zum befahrbaren Weg und brachten sie von dort aus mit der Rad-Trage zum Landeplatz, wo sie die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers übernahm und zum Klinikum Traunstein flog. Elf Bergretter im Gelände und weitere acht Bergretter im Tal zur Unterstützung für Suche und Rettung waren zum Teil bis 17.45 Uhr im Einsatz. Am Fahrzeug entstand Totalschaden von rund 15.000. Beamte der Reichenhaller Polizei ermitteln nun den genauen Hergang des Unfalls.

Fehlalarm am Abend

Gegen 19 Uhr musste erneut zwei Bergretter ausrücken, da eine Frau von Marzoll aus ein mutmaßliches alpines Notsignal am Fuderheuberg gesehen hatte, das sich bei der halbstündigen Nachforschung durch die Bergwacht dann aber nur als Bergsteiger mit Stirnlampe im Abstieg entpuppte.

− red