„Narben, die niemals heilen“
18 Jahre nach dem Eishallen-Unglück in Bad Reichenhall: Hinterbliebene gedenken der Opfer

02.01.2024 | Stand 02.01.2024, 18:27 Uhr

Familienmitglieder der Verunglückten versammelten sich am Mahnmal, um ihrer Liebsten zu gedenken, die sie am 2. Januar 2006 verloren haben. − Foto: Max Klapper

18 Jahre ist es her, seit das Dach der Eishalle an der Münchner Allee in Bad Reichenhall unter der großen Schneelast eingestürzt ist und dabei zwölf Kinder und drei Mütter ums Leben gekommen sind. Jedes Jahr versammeln sich deren Familien an der Unglücksstelle und gedenken der Opfer.



„,Die Zeit heilt alle Wunden‘ heißt es. Doch das tut sie nur an der Oberfläche. Zurück bleiben Narben. Narben, die niemals heilen“, sagt Inge Bauer in einer kleinen Ansprache. Bei dem Einsturz der Eishalle hat sie ihre Tochter verloren. Auch wenn das Unglück bereits 18 Jahre her ist, schmerzten die Tage davor, jeder Geburtstag, Weihnachten, Ostern. „So etwas darf nicht mehr passieren.“

Kirchenglocken läuten um 15.54 Uhr

Pünktlich um 15.54 Uhr erinnern die Kirchenglocken von St. Zeno an das Unglück. „Gerade noch haben sie 2006 gelacht. Jetzt nicht mehr“, sagt Bauer. Die Angehörigen legen Blumen nieder und stellen Kerzen auf. Nach einem kurzen Innehalten spenden sich die Trauernden mit Umarmungen ein bisschen Trost. Neben den 15 Toten wurden viele weitere Menschen zum Teil so schwer verletzt, dass sie noch heute darunter leiden. Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung hat für die Stadt Bad Reichenhall einen Kranz niedergelegt. Der Gedenkgottesdienst für die Opfer des Eishallen-Einsturzes begann um 17 Uhr in St. Nikolaus. Neben dem Unglück an der Münchner Allee kam es am 2. Januar 2006 noch zu einem Lawinenabgang, bei dem drei junge Menschen starben. Auch ihrer wird gedacht.