Bad Reichenhall
150 kleine Könige entsandt

Sternsinger bis zum Dreikönigstag unterwegs – Spenden für Krankenhaus in Tansania

29.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:38 Uhr

Vorm Rathaus lauscht die bunte Schar dem ökumenischen Gottesdienst mit evangelischem Pfarrer Florian Herrmann, dem katholischen Kollegen Markus Moderegger sowie Pastoralreferentin Constanze Bär. −Fotos: Mareike Klappenbach

Pünktlich zum Glockenschlag aus dem Turm der Nikolauskirche startete gestern Vormittag um halb elf der Zug der diesjährigen Sternsinger Richtung Rathausplatz. Weithin hörbar durch Mitglieder der Stadtkapelle, die mit Posaune, Querflöte und Co. das Lied „Wir kommen daher aus dem Morgenland“ anstimmten, marschierten die rund 150 Mädchen und Buben zusammen mit Stadtpfarrer Markus Moderegger und Pastoralreferentin Constanze Bär sowie etlichen Helfern zum Entsendungsgottesdienst vorm alten Rathaus. Bereits zum zweiten Mal fand dieser unter freiem Himmel statt.

Viele Eltern, Interessierte, Musikanten der Stadtkapelle, der Oberbürgermeister sowie der evangelische Pfarrer Florian Herrmann warten dort auf die in prächtige Gewänder gehüllten Mädchen und Buben. Fürs sichere Geleit der Gruppe hat die Feuerwehr die Salinenstraße kurzerhand abgesperrt.

Kinder in den Mittelpunkt gestellt

Die Kinder in den Mittelpunkt stellt Markus Moderegger in der ökumenischen Andacht und zitiert aus Matthäus 18,3; „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.“ Wer ein Kind in seine Mitte nehme, der nehme Jesus in seine Mitte auf, ergänzt Bär und leitet über auf das offizielle Motto der diesjährigen Sternsinger-Aktion „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“. Vielerorts werden oft die Schwächsten der Gesellschaft Opfer von Gewalt, von Ausbeute oder Krieg. Offizielle Schwerpunktregion der Sternsingeraktion 2023 ist Asien. Constanze Bär allerdings setzt sich seit vielen Jahren für die Menschen in Tansania ein (wir berichteten mehrfach).

Das heuer gesammelte Geld soll deshalb in eine Solaranlage auf dem Dach eines Krankenhauses am Victoriasee fließen, hat das Sternsingerteam der Stadtkirche miteinander entschieden. „Wegen Stromausfalls wurde eine wichtige Operation für ein Kind gestrichen, das daraufhin starb. Damit sowas nicht noch mal passiert, möchten wir in ein zweites Stromnetz durch Sonnenkraft investieren“, erzählt Bär den Kindern. Und ruft kurz ins Gedächtnis, an wie vielen Orten auf der Welt die Altersgenossen ohne Spielzeug, unter Gewalt oder schwierigsten Verhältnissen leben müssen. Einige Sternsinger und Erwachsene treten ans Mikro und sprechen sich in den Fürbitten aus für die Kinder in Indonesien und Tansania, für jene, die keine Schulen besuchen können oder auf der Flucht leben müssen.

Dank an viele Helfer

Damit die vielen kleinen Könige, die aus St. Zeno, St. Nikolaus und Karlstein, Bayerisch Gmain und Marzoll stammen, ihrer wichtigen Aufgabe reibungslos nachkommen können, haben zuvor viele fleißige Hände mit angepackt. „Nur mit deren Hilfe klappt es immer so gut und deshalb möchten wir uns bei Doris Grinninger, Ulrike Gansauge, Barbara Eger, Julia Gierl, Bärbel Mandl und Patrizia Hawlitschek bedanken“, sagt Constanze Bär. Für den Entsendungsgottesdienst die Lieder mit der Kapelle einstudiert haben zudem Anne Friedl-Henneberger und Anna Hauber.

Nicht zuletzt gelte der Dank aber den kleinen Hauptdarstellern: „Toll, dass ihr das macht und den Leuten der Stadt den Segen bringt, viele können ihn gut gebrauchen“, findet Moderegger und entlässt die Kleinen, die ab sofort und bis zum Dreikönigstag unterwegs sein werden, mit dem gemeinsamen Segen von ihm und Kollegen Herrmann zum Läuten der Elf-Uhr-Glocke für den Rundgang in die Häuser der Stadt.

Dort, wo die kleinen Könige es nicht hinschaffen, können ab 9. Januar 2023 im Pfarrbüro die Aufkleber abgeholt und eine Spende abgegeben werden. Eine Terminvereinbarung mit den Sternsingern ist nicht möglich.