Burgkirchen/Alz
Bauausschuss aufgeschlossen für Solarpark

Großprojekt dem Gemeinderat empfohlen – Zunächst geht es nur um Beginn eines Planungsverfahrens

08.12.2021 | Stand 20.09.2023, 22:55 Uhr

Diese Planskizze wurde bei der Sitzung des Bauausschusses auf die Leinwand im großen Saal des Bürgerzentrums Burgkirchen projiziert. Die große gelbe Fläche ist das geplante Sondergebiet zur Sonnenstrom-Erzeugung. Grün schraffiert ist die Ausgleichsfläche dargestellt. Durchgehend grün eingefärbt ist eine mögliche Ausgleichsfläche auf Höhe des Anwesens Linner. Im Norden (oben) ist die Straße zu sehen und dann die Bahnlinie. Die rosafarbene Linie markiert den 200-Meter-Abstand zum Bahndamm. −Repro: Gerlitz

Ein Großprojekt zur Energie-Erzeugung wird auf dem Gebiet der Industriegemeinde Burgkirchen/Alz geplant. Dabei handelt es sich um eine großflächige Fotovoltaikanlage in der Nähe des Burgkirchner Ortsteils Pirach.

Genauer gesagt, soll die Freiflächen-Fotovoltaikanlage neben der Bahnlinie und der Straße von Pirach nach Marienberg im Bereich zwischen dem Anwesen Linner und der Stelle entstehen, an der die Bahnlinie einen Schwenk weg von der Straße vollzieht. Auch der Weiler Mad ist nicht fern. Projektbetreiber ist die Energie-Genossenschaft Inn-Salzach (EGIS).

Schon lange bevor ein kommunales Gremium darüber beriet, regte sich Widerstand. Ein Anlieger wollte dieses Vorhaben schon im Vorfeld unterbinden und beauftragte einen Burghauser Rechtsanwalt mit seiner Vertretung. Von diesem Rechtsanwalt bekam die Gemeindeverwaltung einen Brief mit der Ansage, im Falle der ersten Schritte zur Realisierung werde mit allen rechtlichen Mitteln dagegen vorgegangen werden (wir berichteten).

Bei der Sitzung des Bauausschusses am Dienstagabend im Bürgerzentrum Burgkirchen stand zum ersten Mal die 28. Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans Nummer 62 "Solarpark Linner" zur Vorberatung für den Gemeinderat auf der Tagesordnung. Dabei kam es zu einem Empfehlungsbeschluss.

Bürgermeister Johann Krichenbauer gab bekannt, dass nach Gesprächen zwischen Grundeigentümer, EGIS und einem Anlieger die geplante Größe der Anlage reduziert worden sei auf eine Fläche von 10,3 Hektar, wobei 2,7 Hektar auf Grün- und Ausgleichsflächen entfallen. Wie berichtet, ging es ursprünglich um eine Gesamtfläche von rund 14,5 Hektar inklusive grünordnerischer Maßnahmen und erforderlicher Ausgleichsflächen.

Ein ergebnisoffenes Bauleitverfahren ist für Krichenbauer ein sinnvoller Weg. "Deshalb war ich immer dafür, das Verfahren einzuleiten", betonte der Bürgermeister. Gerade das Bauleitverfahren habe den Zweck, mögliche Konflikte aufzudecken und Lösungsmöglichkeiten darzustellen.

Bei der Abstimmung über die vom Bürgermeister vorgeschlagene 28. Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans Nummer 62 "Solarpark Linner" stimmten alle im Bauausschuss vertretenen Räte für eine Empfehlung an den Gesamtgemeinderat.

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