Burghausen
Senior trieb leblos im Wöhrsee: Passanten reagieren schnell

Von Bäderpersonal und Wasserwacht reanimiert - Zustand aber kritisch

29.06.2021 | Stand 22.09.2023, 2:50 Uhr

−Foto: Kleiner

Der Puls war weg, die Atmung auch: Leblos ist ein älterer Wöhrseebesucher (Landkreis Altötting) am Sonntagnachmittag im Wasser getrieben. Aufmerksame Passanten zogen ihn an Land.

Zwei Badegäste entdeckten den Körper des Seniors, als dieser in relativer Ufernähe unter dem großen Steg trieb. Sie reagierten schnell, zogen den Senior aus dem Wasser und schlugen zugleich Alarm. Neben dem Bäderpersonal war rasch auch die Wachmannschaft der Wasserwacht zur Stelle. "Dank der vorbildlichen Vorarbeit", so heißt es seitens der Wasserwacht, habe man ohne Zeitverlust direkt mit der Reanimation beginnen können. Zu Hilfe kam dabei auch ein zufällig anwesender Arzt.

Mann hatte weder Puls noch Atmung

Wie ernst die Lage war, war den Rettern schnell klar. Der Mann habe keinerlei Vitalfunktionen mehr gehabt, weder Puls noch Atmung, sagt Wasserwacht-Vorsitzender Andreas Moosbauer, der am Sonntag zwar selbst keinen Dienst hatte, von seinen Kameraden aber entsprechend informiert wurde.



Es dauert einige Zeit, doch dann zeigten Beatmung und Herzdruckmassage Wirkung. Zwar kam der Mann nicht zu Bewusstsein, doch konnte er wieder lebend dem Rettungsdienst übergeben werden. Dieser brachte ihn in die Altöttinger Kreisklinik. Dort galt sein Zustand zuletzt als weiterhin kritisch.

Auch wenn vor diesem Hintergrund nicht von einem "Happy End" gesprochen werden kann – was den Einsatzablauf angeht, ist Andreas Moosbauer stolz auf sein Team. Alle Reanimationsschritte hätten einwandfrei funktioniert, "jeder wusste, was er zu tun hatte". Der große Übungs- und Ausbildungsaufwand habe sich bewährt. Beides bringe "eine gewisse Routine" – auch wenn Ernstfälle dieser Art höchst selten vorkämen, die letzte Reanimation etwa liege "schon lange" zurück, so der Wasserwachtvorsitzende.

Weitere schwere Badeunfälle in den letzten Tagen

Am Walchensee bei Kochel am See (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) wurde ein 77-jähriger Mann am Montag leblos im Wasser gefunden. Er konnte nicht mehr reanimiert werden.

Zahlreiche Badeunfälle gab es außerdem vor rund zwei Wochen in der Region, als bei Temperaturen über 30 Grad, Sonnenschein und schwüler Hitze viele Menschen in Bayern Abkühlung in Seen und Flüssen gesucht hatten.

− ckl