Altötting
Kapuzinerpater Norbert Schlenker ist seit 40 Jahren Priester

22.03.2020 | Stand 20.09.2023, 22:36 Uhr

"Ich bin sehr dankbar, dass ich hier die Menschen mit unserem heiligen Mitbruder Konrad von Parzham vertraut machen kann", sagt Kapuzinerpater Norbert Schlenker über seinen aktuellen Wirkungsort Altötting. −Foto: Hölzlwimmer

Seine Berufungsgeschichte war geradlinig, seine Predigten sind lebensnah: Seit 40 Jahren ist Kapuzinerpater Norbert Schlenker nun Priester – am gestrigen Sonntag, Lätare, hätte er zu diesem Jahrestag einen Dankgottesdienst in der Klosterkirche St. Konrad feiern wollen. Daraus wurde nichts, sind doch im Zuge der Corona-Pandemie in Altötting alle Gotteshäuser geschlossen worden. In Würdigung des Jubiläums veröffentlicht der Anzeiger ein Interview, das Pater Norbert im Vorfeld der geplanten Messe dem Altöttinger Liebfrauenboten gegeben hat.

Pater Norbert, 40 Jahre Dienst als Priester im Weinberg des Herrn: Herzlichen Glückwunsch und Vergelt’s Gott! Wie hat das alles angefangen, was hat Sie als junger Mann bewogen in den Kapuzinerorden einzutreten und dort als Priester zu wirken? Bitte lassen Sie uns ein wenig teilhaben an Ihrer persönlichen "Berufungsgeschichte".
Pater Norbert: Danke für den Glückwunsch! Mein Weg in den Kapuzinerorden und zum priesterlichen Dienst lief recht geradlinig. Ein außerordentliches "Berufungserlebnis" hatte ich eigentlich nicht. Ich bin in der Kapuzinerpfarrei St. Franziskus in Karlsruhe aufgewachsen. So war ich von klein auf mit den Kapuzinern in Kontakt und beschäftigte mich auch mit unserem Pfarrpatron, dem Hl. Franz von Assisi. Nach der Erstkommunion wurde ich Ministrant und war bis zum Abitur in der Ministranten- und Jugendarbeit der Pfarrei verantwortlich aktiv. Da lernte ich manche künftige Mitbrüder kennen und durfte im Kloster aus- und eingehen. So wuchs mein Interesse, selbst Kapuziner und Priester zu werden. Der nächste Schritt war dann sofort nach dem Abitur der Eintritt ins Noviziat der Kapuziner, das Theologiestudium und dann die Priesterweihe am 22. März 1980, die ich auch in meiner Heimatgemeinde empfangen durfte.

Ordensleute und noch mehr Priester haben in unserer Zeit oftmals einen schweren Stand. Was bestätigt und ermutigt Sie immer wieder, diesen Weg zu gehen?
Pater Norbert: Auch wenn die Brüder in unserer Deutschen Kapuzinerprovinz älter und weniger werden und wir uns im nächsten Jahr auch in Altötting verkleinern werden, es gibt junge Männer, die sich für uns interessieren und wir haben junge Mitbrüder in der Ausbildung. Die franziskanische Spiritualität ist auch heute aktuell und hat den Menschen etwas zu sagen. Priester und Ordensleute dürfen keine Einzelkämpfer sein, der Herr selbst hat seine Jünger zu zweit ausgesandt. Ein möglichst einfacher Lebensstil, Geschwisterlichkeit und Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung entspricht dem Evangelium. Das wird immer junge Menschen interessieren und ansprechen. Wieviele von ihnen der Herr in seine engere Nachfolge und in seinen Dienst ruft, ist seine Sache, wir dürfen und sollen aber in diesem Anliegen beten. Und wen der Herr ruft, dem gibt er auch die nötige Kraft. Darüber hat der Bischof bei meiner Priesterweihe vor 40 Jahren gepredigt.

− wt

Das ganze Interview lesen Sie am 23. März in der Heimatzeitung!