Altötting
Ein Jahr Testzentrum: 35700 Tests in 365 Tagen

31.03.2021 | Stand 21.09.2023, 3:41 Uhr

Das Corona-Testzentrum am Kreishallenbad hat sich etabliert. −Foto: Richter

"Dem Kreishallenbad kommt eine entscheidende Aufgabe zu im Kampf gegen die Corona-Pandemie." So beschrieb es die Heimatzeitung vor genau einem Jahr, am 1. April, und kündigte damit an, dass das Kreishallenbad Neuötting von nun an ein Covid-Testzentrum ist. Seither hat sich das Zentrum etabliert. Insgesamt 35700 Tests sind hier durchgeführt worden, aufgeteilt auf 33200 PCR-Abstriche und 2500 Schnelltests. In den Augen von Landratsamt-Pressesprecher Dr. Robert Müller hat sich die Einrichtung mehr als bewährt. "Schon bei der ersten Begehung des Kreishallenbades im März 2020 war klar, dass dies der beste Standort für ein Corona-Testzentrum im gesamten Landkreis ist", betont er.

Anlass für die Einführung war, dass jeder Landkreis verpflichtet worden war, eine eigene Diagnosestelle einzurichten. In enger Abstimmung hatte die Führungsgruppe Katastrophenschutz ein Konzept zur Nutzung des Gebäudes entwickelt. Aber schon vor dem offiziellen Startschuss am 1. April wurde getestet. Der erste Patient kam am 30. März um 9.30 Uhr ins Hallenbad und ließ sich von Dr. Jan-Erik Döllein, zu der Zeit Versorgungsarzt des Landkreises, abstreichen. Ab 1. April wurde dann umfassend getestet, bis die erste Welle im Juni abflachte. Am 30. Juni wurde der Betrieb weitestgehend heruntergefahren. Bis 1. September wurden größtenteils Patienten getestet, denen ein geplanter Klinikaufenthalt bevorstand. Ab September ging es im Volllastbetrieb weiter, allerdings unter neuem Namen. Von da ab nannte es sich Bayerisches Testzentrum. Und noch einen Unterschied gab es: Die Patienten wurden nicht mehr händisch erfasst, sondern mit einem Online-System. Ab 5. November begann der Einzug einer weiteren Corona-Einrichtung ins Kreishallenbad. Das Bayerische Impfzentrum wurde aufgebaut, das am 16. Dezember den Betrieb aufnahm. "Impfen und Testen sind die beiden zentralen Instrumentarien im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Beides gleichsam ‚unter einem Dach‘ zu betreiben, hat sich in den vergangenen Monaten in vielfältiger Hinsicht bewährt", zieht Dr. Müller Bilanz.

Seit genau einem Jahr arbeiten im Testzentrum zahlreiche Menschen an der Bewältigung der Pandemie. "Der Mitarbeiterstand war und ist schwankend, je nach Bedarf. Aktuell sind ca. 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Testzentrum im Schichtbetrieb tätig", so der Pressesprecher. Sie konnten die Kapazität des Zentrums deutlich steigern; von anfangs ca. 150 möglichen PCR-Tests auf aktuell bis etwa 600 Schnelltests bzw. 400 PCR-Abstrichen täglich.

Müller, der zugleich Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz am Landratsamt ist, lobt die Pandemie-Bekämpfer: Es sei für ihn beeindruckend, "mit welch hoher Motivation, Tatenkraft und Engagement im Test- und im Impfzentrum diese wichtigen Aufgaben zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis gemeinschaftlich angepackt werden".

AKTUELLE ZAHLEN

Viele der neuen Corona-Fälle, die gestern im Gesundheitsamt eingegangen sind, sind ebenfalls im Testzentrum ermittelt worden. 32 neue Infizierte waren es, die neu gemeldet wurden. Infiziert haben sich zwei Altöttinger (33, 67), vier Burghauser (45, 56, 71, 72), ein Emmertinger (6), ein Garchinger (37), ein Kastler (54), ein Kirchweidacher (58), drei Marktler (53, 58, 70), zwei Neuöttinger (45, 65), fünf Pleiskirchner (16, 26, 54, 58, 80), vier Reischacher (21, 22, 39, 72), vier Töginger (34, 44, 52, 55), zwei Tüßlinger (54, 72) und zwei Unterneukirchner (31, 48). In den Zahlen enthalten sind sechs positive Schnelltests, die durch einen PCR-Test bestätigt wurden. Bei sieben weiteren positiven Schnelltest-Ergebnissen steht die Bestätigung noch aus. Darum sind diese noch nicht aufgeführt. Insgesamt gibt es damit 4523 Covid-Fälle, die seit Beginn der Pandemie erfasst worden sind. 267 Fälle sind derzeit aktiv. Die aktuelle 7-Tage-Inzidenz liegt laut RKI bei 141,7. Der Landkreis Mühldorf hat eine Inzidenz von 157,9, der Landkreis Traunstein von 179,9 und der Landkreis Rottal-Inn von 81,5.

Im InnKlinikum wurden gestern 37 Covid-positive Patienten behandelt, sieben von ihnen lagen beatmet auf der Intensivstation. Dazu wurden in Mühldorf sieben Patienten behandelt, bei denen der Verdacht auf eine Covid-Erkrankung bestand. Auch wurden zwei Todesfälle aus dem Landkreis Mühldorf gemeldet. Es handelt sich um zwei Frauen, 80 und 82 Jahre alt.

− jor