Freilassing
Zu den Wurzeln: Schulleiter Burger wechselt nach Altötting

30.07.2020 | Stand 21.09.2023, 2:51 Uhr

Verabschiedet sich nach drei Jahren von der Mädchenrealschule Franz von Assisi: Schulleiter Martin Burger. −Foto: Johannes Geigenberger

Was verbindet Freilassing mit Altötting? Auf den ersten Blick nicht viel: Da der fromme Walfahrtsort – hier die bodenständige Eisenbahnerstadt. Beide Orte verfügen allerdings über zwei Realschulen, und nun kommt es zu einem "Ringtausch" auf den Führungsebenen der Bildungseinrichtungen. Martin Burger verlässt nach drei Jahren als Schulleiter die Freilassinger Mädchenrealschule Franz von Assisi. Er kehrt zurück an seine ehemaligen Wirkungsstätte, die Herzog-Ludwig-Realschule in Altötting, und übernimmt dort ebenfalls die Schulleitung. Burgers Stelle in Freilassing tritt der Burghauser Ulrich Anneser an, bisher Schulleiter an der Maria-Ward-Mädchenrealschule in Altötting. Dort übernimmt Sigfried Buchner, bisher Konrektor an der Herzog-Ludwig-Realschule.

Dass sich die Gelegenheit zu diesem Tausch, und damit zur Rückkehr in den Wallfahrtsort bietet, freut Burger: Denn schließlich ist der 46-Jährige gebürtiger Altöttinger und wohnt dort auch mit seiner Familie. Die vergangenen drei Jahre haben deshalb viel Fahrerei bedeutet. "Auch wenn ich immer sehr gerne hergefahren bin, aber da blieb natürlich viel Zeit auf der Strecke", sagt Burger beim Abschiedsgespräch mit der Heimatzeitung.

Zeit, die ihm für seine Familie und die Hobbys fehlte: Der dreifache Familienvater unternimmt gerne Radeltouren und spielt Bassgitarre. Auch das Reisen reizt ihn: Regelmäßig verbringt der Englisch- und Französischlehrer seine Urlaube an der französischen Atlantikküste. "Heuer wird’s coronabedingt aber nur ein Kurztrip nach Zell am See", verrät der Altöttinger.

Apropos Corona: Die Pandemie hat Burger gleich in mehrfacher Hinsicht beschäftigt. Einerseits privat, weil seine 17-jährige Tochter, die ein Auslandsjahr in den USA absolvierte, von dort im Frühjahr heimgeflogen werden musste. Und natürlich vor allem auch beruflich: Wie an allen Schulen galt es in den vergangenen Wochen viel zu organisieren und zu improvisieren, damit der Heimunterricht gelingen konnte. Wie’s nach den Ferien weitergeht? "Stand jetzt gibt’s Regelunterricht", meint Burger mit Verweis auf den Fahrplan des Kultusministeriums. Er lässt aber keinen Zweifel daran, dass es auch im Falle einer weiteren Ausnahmesituation Lösungen geben wird.

Bei der Einarbeitung an der Herzog-Ludwig-Realschule kommt Burger zugute, dass er dort bereits in der Schulleitung tätig war: Vor seinem Weggang nach Freilassing war er dort stellvertretender Schulleiter. Anders als die Franz-von-Assisi-Realschule stand die Altöttinger Schule allerdings schon immer Mädchen und Buben gleichermaßen offen und ist mit 1100 Schülern deshalb auch fast doppelt so groß wie Burgers jetzige Wirkungsstätte. Da wird wohl noch mehr Verwaltungsarbeit auf ihn zukommen und weniger Zeit zum selbst unterrichten bleiben.

"Schade", werden einige Freilassinger Schülerinnen und auch Eltern sagen, die Burger für seine Fachkompetenz und seine umgängliche Art gepaart mit feinsinnigem Humor als Lehrkraft schätzten. Auch Burger selber geht mit einem "lachenden und einem weinenden Auge", gibt er zu und verspricht, Freilassing auch in der Freizeit mal wieder zu besuchen – nicht zuletzt wegen der vielen Möglichkeiten vor der Haustür, die es für einen begeisterten Radler wie ihn hier gibt. "Aber ich freue mich natürlich auch, jetzt mal wieder mit dem Rad zur Arbeit fahren zu können."