Freilassing
Umweltfrevel nach Party am Ausee: Feiernde hinterlassen Müll

Bürgermeister Markus Hiebl ärgert sich über folgenschwere Zusammenkunft am Freilassinger Kleinod

09.05.2021 | Stand 21.09.2023, 23:43 Uhr

Gestern Nachmittag zeigte sich der Ausee von seiner schönsten Seite. Müll war auf den ersten Blick keiner mehr zu sehen. −Foto: Dominik Hoiß

Bürgermeister Markus Hiebl hat die Redaktion am Sonntagmittag über eine Umweltverschmutzung informiert, die sich in der Nacht auf Sonntag rund um den Ausee zugetragen hat. Die Hinterlassenschaften habe man am Muttertag an verschiedenen Stellen entdeckt, besorgte Bürger hätten Vertreter der Jagdgenossenschaft Freilassing bereits in aller Früh auf die Missstände aufmerksam gemacht.

"Der Müll wurde wieder zu großen Teilen in den Baggerweiher gekippt, sogar der eigentliche Mülleimer wurde samt Plastikmüll im Wasser verteilt. Ganze Flaschen schwammen wie tote Fische an der Wasseroberfläche. Schlimmer noch sind die tausenden kleinen Scherben im Uferbereich und in den flachen Uferzonen, die von Badenden und kleinen Kindern gerne auch barfuß genutzt werden. Hier handelt es sich schon um Gefährdung Dritter, so waren sich die Anwesenden einig", betont der Rathauschef gegenüber der Heimatzeitung.

Handlungsbedarf ergebe sich auf jeden Fall, denn die Scherben konnten nicht vollständig aus den Steinen gesammelt werden. "Hier müssen sich die Fischer, die Jagdgenossenschaft und die Stadt etwas einfallen lassen. Ein baldiges Treffen der verantwortlichen Vertreter ist bereits in Abstimmung", so Hiebl.

Nach Rücksprache mit den Revierjägern sei bis gegen 22.30 Uhr Ruhe am Baggerweiher gewesen. Keine Feuer oder größere Versammlungen seien zu erkennen gewesen. "Erst nach 23 Uhr begann die ‚Party‘ laut zu werden und sogar Autos fuhren die notwendigen Partyutensilien zum ‚Tatort‘", schildert das Stadtoberhaupt die Eindrücke von Anwohnern aus der Umgebung.

"Insgesamt wurden drei Müllsäcke an Glas und Plastikmüll von fleißigen Helfern, die sich ihren Muttertagsausflug sicherlich anders vorstellten, eingesammelt." Bei dem Lagerfeuer seien sogar Campingstühle verbrannt worden, deren Kunststoffanteil auch in die Erdoberfläche eingedrungen und mit dem Uferbereich "verschmolzen" ist, so Hiebl. "Die fleißigen Helfer gingen teilweise sogar auf Tauchstation, um die Glasflaschen so gut wie möglich aus dem Wasser zu fischen."

Alle Helfer und die Vertreter der Jagdgenossenschaft seien sich einig gewesen, dass diese Umweltverschmutzung Konsequenzen haben muss. Neben einer Anzeige müsse man Maßnahmen ergreifen, den Uferbereich wieder einigermaßen sicher betretbar zu machen. "Alle vertraten die Meinung, dass es sehr schade ist, dass ein schönes Kleinod wie der Baggerweiher nicht mit ausreichendem Respekt vor der Umwelt und den Mitmenschen genutzt wird", so Bürgermeister Markus Hiebl abschließend, der im Namen der Stadt noch darauf hinweist, dass beim Betreten des Wassers Vorsicht geboten ist.

− red