Freilassings Grünen-Urgestein Hias Kreuzeder protestiert gegen den Corona-Lockdown im Kreis Berchtesgadener Land: Er bestellt Essen in Restaurants und verzehrt sie draußen auf dem Parkplatz.
"Widerstand eines Zwergs" heißt die kürzlich vom Freilassinger Grünen-Urgestein Hias Kreuzeder herausgegebene Biografie. Und dass er das mit dem Widerstand auch nun im Corona-Lockdown ernst meint, zeigte sich am Donnerstag vor seinem Freilassinger Stamm-Italiener "Mulino": Auch dieser darf derzeit keine Gäste in den eigenen Räumlichkeiten bewirten, sondern nur Essen auf Bestellung ausgeben.
Kreuzeder nutzte am Donnerstag dieses Angebot und bestellte einmal "Pasta al Forno" – allerdings nicht, um das Gericht wie eigentlich gedacht mit nach Hause zu nehmen und es dort zu verzehren. Stattdessen legte er die Rückbank seines blauen Skoda-Kombi um und ließ sich das Gericht an Ort und Stelle schmecken. Dazu eine Flasche Apfelsaft – fertig war das "Dinner im Auto". Die Fotos von der Aktion wurden im Internet schnell massenhaft geteilt und stießen auf viel Wohlwollen bei den Nutzern von Facebook, die das ganze als "geile Aktion" und die richtige Form des Protests gegen die Einschränkungen im Berchtesgadener Land werteten. Schnell wurde auch der Aufruf laut, sich der Aktion anzuschließen und selbst solche Essen im Auto zu veranstalten. Der ein- oder andere war allerdings skeptisch, ob das nicht auch bereits gegen die Allgemeinverfügung verstößt.
Ein Anruf beim zuständigen Landratsamt schafft in dieser Frage allerdings nur bedingt Klarheit – denn ein Mitarbeiter verweist zwar auf die wenigen Gründe, die es gibt, um vor die Tür zu gehen – also zum Beispiel, um zur Arbeit zu fahren, zum Arzt zu gehen und für Besorgungen des täglichen Bedarf. Ob damit der Verzehr von Lebensmitteln vor Ort eingeschlossen ist, damit sie zum Beispiel nicht kalt werden, konnte der Mitarbeiter nicht sagen. Und was sagt Hias Kreuzeder selbst zur Aktion? Nichts – er schweigt und genießt.
− jag/aen
