Darunter zwei Kinder
Bergwacht rettet eine Familie und ein Pärchen am Hochschlegel

14.04.2022 | Stand 20.09.2023, 6:01 Uhr

Sechs Urlauber aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen saßen in der steilen Nordostflanke des Hochschlegels rund 100 Höhenmeter unterhalb des Gipfels fest. Sie mussten von der Bergwacht gerettet werden. −Foto: BRK BGL

Die Bergwacht hat am Mittwoch sechs Bergsteiger gerettet, die in der Nordostflanke des Hochschlegels bei Bad Reichenhall in rund 1500 Höhenmetern festsaßen.



Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Freilassing mussten am Mittwochnachmittag ins nördliche Lattengebirge ausrücken, wo sechs Urlauber aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, darunter zwei sieben und zwölf Jahre alte Buben, im Aufstieg offensichtlich wegen des vielen Altschnees den Alpgartensteig verloren hatten und in der steilen Nordostflanke des Hochschlegels rund 100 Höhenmeter unterhalb des Gipfels festsaßen.

Steile und rutschige Schneeflanken

Die Familie mit den beiden Kindern aus Niedersachsen und das junge Pärchen aus Nordrhein-Westfalen waren zunächst unabhängig voneinander unterwegs und hatten sich dann im oberen Drittel des Alpgartensteigs zufällig getroffen. Dort kamen sie wegen des unerwartet vielen firnigen und durchweichten Schnees nur noch mühsam voran und hatten Probleme, auf den steilen und rutschigen Schneeflanken den weiteren Verlauf des Steigs zu finden.

Als gegen 13.50 Uhr der Notruf eingegangen war, fuhren die Einsatzkräfte zunächst mit der Seilbahn auf den Predigtstuhl und konnten dann nach rund einer Stunde auf dem weiteren Weg zum Hochschlegel-Gipfel Rufkontakt und kurz darauf auch Sichtkontakt zu den Verstiegenen herstellen.

Die Retter mussten sich abseilen

Aufgrund der Gefahr von Gleitschnee im steilen Gelände seilten sich die Retter gegen 15.30 Uhr seitlich versetzt ab, querten dann zur Gruppe, trafen gegen 16 Uhr bei den Leuten ein, sicherten sie und brachten sie dann alle nacheinander am Seil durch die steile Rinne zum Grat hinauf und auf den Hochschlegel-Normalweg zurück. Zu Fuß ging es weiter zur Bergstation und dann mit der Seilbahn ins Tal zurück.

Das Team der Predigtstuhlbahn unterstützte die Bergwacht mit ihrem All-Terrain-Vehicle (ATV) und brachte die Einsatzkräfte teilweise von der Bergstation in die Schlegelmulde und wieder zurück, wobei der aufwendige Einsatz über vier Stunden lang dauerte.

− jed