Freilassing
"5 vor 12"-Demo: Ärger über die "de facto"-Schließung

19.04.2021 | Stand 21.09.2023, 0:23 Uhr

Im Rahmen des "Last öffnen"-Aktionstags sprach Wirtschaftsreferent Christoph Bräuer beim "5 vor 12 "-Protest. −F.: Johannes Geigenberger

Noch einmal schlechter als in der Vorwoche war das Wetter beim "5 vor 12"-Protest am gestrigen Montag des Wifos. Doch die triste Stimmung passte gut zum Gemütszustand der rund 80 Unternehmer und Sympathisanten, die sich trotz des Regens nicht davon abhalten ließen, ihren Ärger durch lautes Trommeln kund zu tun.

Diesmal war der Protest eingebettet in den bayernweiten Aktionstag der überregionalen Initiative von "Lasst uns öffnen". Wifo-Chefin Anni Klinger bedauerte, dass deren Bemühungen bisher weitgehend untergegangen seien. "Derzeit ist ja offenbar nur die K-Frage wichtig", drückte sie ihren Ärger über die derzeitigen "Probleme" der Politik aus, bevor sie Christoph Bräuer ankündigte.

Der Freilassinger Wirtschaftsreferent war auf Wifo-Einladung als Gastredner vor Ort und schilderte, was er selbst für Erfahrungen mit "Einkaufen nach Test" gemacht hat. "Ich wollte vergangenen Freitag einen Test machen, um einzukaufen, hätte in der Apotheke aber erst wieder am Dienstag einen Termin bekommen."

Inzwischen sei die Situation zwar besser, weil etwa Globus und Hagebaumarkt Testangebote geschaffen hätten. De facto würden aber trotzdem nur die Wenigsten diese Umstände auf sich nehmen, um einzukaufen. "Denn gleichzeitig erweitern die großen Supermärkte ihre Sortimente immer weiter und werden zu Ersatz-Baumärkten, Gärtnereien und Schuhgeschäften." Er könne aus unternehmerischer Sicht zwar verstehen, dass die Verantwortlichen dieses Geschäft mitnehmen wollten, im Sinne des Erfinders könne das aber nicht sein – denn das schaffe ja eher mehr Kontakte als weniger. "Meiner Meinung nach wäre es sinnvoller, das Publikum auf viele einzelne Geschäfte zu verteilen, in denen auch das Hygienekonzept gelebt wird und nicht nur auf dem Papier steht", so Bräuer.

− jag