Im Krankenhaus Vilshofen ist es nach jetzigem Kenntnisstand zu einem Zwischenfall beim Umgang mit zwei Covid-19-Patienten gekommen, wie Stefan Streit, Sprecher der Gesundheitseinrichtungen, mitteilt.
"Die Betroffenen wurden in der vergangenen Woche trotz verdächtiger Symptome in Mehrbettzimmern statt auf der Corona-Verdachtsstation untergebracht und auch nicht zeitnah getestet. Erst später wurde bei den Patienten die Infektion nachgewiesen. Sie wurden umgehend isoliert", berichtet Streit.
Eine sofortige Testung der Kontaktpersonen beim ärztlichen und pflegerischen Personal habe in diesem Zusammenhang bislang keine Infektion ergeben. Aktuell werde durch das Gesundheitsamt geklärt, mit welchen Personen die Patienten Kontakt hatten und ob es dadurch weitere Ansteckungen gegeben hat.
Öffentlichkeit so früh wie möglich informieren
Wie es zu der Situation kommen konnte, werde derzeit von den Verantwortlichen des Krankenhauses ermittelt, so Streit. Der Ärztliche Leiter Dr. Ludwig Weber sowie Geschäftsführer Josef Mader erklären hierzu: "Es gelten an all unseren Standorten strikte Vorgaben, wonach Corona-Verdachtsfälle sofort isoliert und getestet werden. Unser bis dato sehr effizientes Hygienekonzept wurde in diesen Fällen von einzelnen Beschäftigten offenbar nicht umgesetzt. Corona hat ein vielfältiges Erscheinungsbild und ist medizinisch nicht immer zweifelsfrei auf Anhieb erkennbar. Dennoch müssten bei dem leisesten Verdacht entsprechende Maßnahmen erfolgen."
Die Geschäftsführung der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen sowie Krankenhausleitung des Krankenhaus Vilshofen "bedauern den Vorfall zutiefst", heißt es in der Meldung. In jedem Fall sei es dem Krankenhaus aber wichtig gewesen, die Öffentlichkeit so früh als möglich zu unterrichten. "Das Krankenhaus Vilshofen genießt großes Vertrauen in der Bevölkerung. Dieses Vertrauen ist für uns Auftrag und Verpflichtung zu größter Transparenz und schneller Information", sagt Josef Mader.
Maßnahmen verschärft
Das Krankenhaus habe umgehend reagiert und unter anderem diese Sofortmaßnahmen ergriffen, berichtet Streit:
- Patienten werden ab sofort nach einem gegenüber den bisherigen Vorgaben noch erweiterten diagnostischen Spektrum getestet und isoliert.
- Es werden erneut gezielte Schulungsmaßnahmen für den ärztlichen und pflegerischen Bereich durch die Hygieneabteilung der Landkreiskliniken durchgeführt.
- Um den derzeit steigenden Infektionszahlen gerecht zu werden, wurde zudem in der Corona Task Force beschlossen, den Isolier- und Infektionsbereich als Vorsichtsmaßnahme wieder zu vergrößern.
− red
