Deggendorf
Zweiter Tag im Mord-Prozess: Beziehung am Abgrund

05.09.2017 | Stand 21.09.2023, 4:31 Uhr

Der angeklagte zusammen mit seinem Anwalt Verteidiger Dr. Ronny Raith. − Foto: Roland Binder

Der zweite Verhandlungstag im Prozess gegen einen 50-jährigen wegen Mordes an seiner Ehefrau drehte sich am Dienstag hauptsächlich um die Beziehung des Ehepaars zueinander. Es wurden zehn Zeugen gehört. Im Schwurgerichtssaal des Landgerichts saßen wie schon am ersten Prozesstag viele Zuhörer.

Mutter und Bruder des Angeklagten hatten nur noch wenig Kontakt zu dem 50-Jährigen gehabt, nachdem er 2011 mit seiner Frau nach Iggensbach gezogen war. Aus dem Wohnhaus in der Nähe von Schöfweg war die Familie auf Drängen der Ehefrau ausgezogen und hatte es verkauft. Die Frau hatte sich weder mit der Schwiegermutter noch mit dem jüngeren Bruder ihres Ehemannes vertragen.

Aus deren Sicht hatte die Frau ihrem Mann das Leben zur Hölle gemacht. Sie charakterisierten sie als sehr streitsüchtig und vermutlich nervlich krank, weil sie sich mit jedem im Dorf gestritten habe. Der Bruder sagte aus, er sei seiner Schwägerin ziemlich bald aus dem Weg gegangen und nach einer Weile weggezogen, weil er den ständigen "Psychoterror" nicht mehr miterleben wollte.

Dagegen berichteten eine Freundin und die Schwester des Opfers, dass die Frau Angst vor ihrem Mann gehabt habe, weil dieser sie mehrmals geschlagen und einmal gewürgt hatte, als es Streit gab. Es folgte eine mehrmonatige Trennung. Mutter und Tochter zogen nach Deggendorf. Letztlich kam das Ehepaar aber wieder zusammen und versuchte in Iggensbach einen Neuanfang.

Auch der Freund der 16-jährigen Tochter berichtete, er habe bald bemerkt, dass es in der Ehe kriselte und es öfters Streit gab. Er schob das auf das mangelnde Interesse des Mannes an seiner Familie.

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