Passau
Zu gut für die Tonne: App hilft, die Umwelt zu schonen

06.09.2019 | Stand 21.09.2023, 22:33 Uhr

Zu gut zum Wegschmeißen ist manches Gemüse am Ende eines Verkaufstages. Die real-Mitarbeiter Enrico Kluge und Bianca Schaller packen vergünstigte "Überraschungstüten". Über eine kostenlose App werden sie verkauft und vor Ort abgeholt. −Foto: Jäger

Es ist tagtäglich das gleiche Spiel: Kurz vor 20 Uhr leeren sich die Gänge in den Supermärkten. Nur die Regale, ganz leer sind sie nicht. Noch sind das Brot, das Obst und das Gemüse frisch, morgen sind sie unverkäuflich. 55 Kilo Lebensmittel pro Kopf werden jährlich – laut einer Studie für Konsumentenforschung – in Deutschland weggeworfen. Und zwar nicht nur von Privathaushalten, sondern eben auch von Restaurants, Supermärkten oder Bäckereien. Eine Handy-App will nun Abhilfe schaffen: "Too Good To Go" (frei übersetzt "zu gut für die Tonne") wurde 2015 von fünf Dänen entwickelt. Sie soll Verschwendung stoppen und Umweltressourcen schonen. Seit März 2019 und damit nun sechs Monate ist in Passau beispielsweise der real-Markt bei der Aktion dabei. Er zieht eine positive Bilanz.

Das Prinzip: Was im Geschäft am Abend übrig bleibt, wird zum verringerten Preis über eine App verkauft. Übers Mobiltelefon können sich die Kunden also über die Angebote informieren und eine preisgünstige "Wundertüte" mit Resten kaufen sowie dann kurz vor Ladenschluss abholen. Bleibt doch nichts über, kann der Anbieter die Bestellungen stornieren. Seit Aktionsbeginn vor sechs Monaten wurden mehr als 500 solcher Tüten in Passau verkauft, berichtet real gegenüber der PNP. Nach überregionaler, einjähriger Zusammenarbeit zwischen der Supermarkt-Kette und "Too Good to Go" sind bundesweit seit Juli 2019 nun alle Märkte Teil der Initiative.

Ein Blick der PNP in die App offenbart, dass die real-"Wundertüten" ca. 3,50 Euro kosten. Zwei Filialen von Restaurantketten – Nordsee und dean&david – sind bei der Stichprobe ebenfalls besonders aktiv, mit Preisen zwischen 2,90 und 3,50 Euro. Laut "To-Good-To-Go"-Pressesprecherin Franziska Lienert sind in der Dreiflüssestadt aber insgesamt sieben Läden Mitglied der App. Im März 2018 kamen die ersten dazu.

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