Der Corona-Krisenstab am Landratsamt hat die Entscheidung über die Aufhebung der 15-Kilometer-Regel vertagt. Grund dafür ist laut Landratsamt der deutliche Anstieg der Sieben-Tages-Inzidenz über das Wochenende. Es sei zu befürchten, dass am Dienstag der Wert wieder über der entscheidenden Marke von 200 liegt.
Die Regelung, dass tagestouristische Ausflüge – einschließlich Sport und Bewegung – nur in einem Umkreis von 15 Kilometer um den Wohnort erlaubt sind, gilt in Landkreisen, deren Inzidenz über 200 liegt. Sie kann erst wieder aufgehoben werden, wenn die 200er-Marke an mindestens sieben aufeinanderfolgenden Tagen unterschritten wird. Die Sieben-Tages-Inzidenz für den Landkreis Deggendorf unterschritt Samstag vor einer Woche erstmals diese Marke. Seither lag der Wert an zehn aufeinanderfolgenden Tagen unter 200. Doch die Zahlen entwickeln sich in die falsche Richtung: Über das Wochenende stieg die Sieben-Tages-Inzidenz im Landkreis Deggendorf laut Robert-Koch-Institut von 159,9 am Freitag auf 188,3 am Montagmorgen.
Zur Einschätzung, wie sich die Zahlen weiter entwickeln, blickt das Landratsamt stets auch eine Woche zurück: Die Zahlen vom letzten Montag wurden nun sieben Tage lang bei der Berechnung berücksichtigt und fallen an diesem Dienstag raus. Gibt es diesen Montag mehr neue Fälle als vergangenen Montag, steigt der Inzidenz-Wert, gibt es weniger, dann fällt er. Vergangenen Montag hat das Robert-Koch-Institut nur acht Fälle aus dem Landkreis Deggendorf gezählt – eine recht kleine Zahl. Deshalb sei "die rechnerische Wahrscheinlichkeit groß", dass mit dem offiziellen Wert am Dienstagsmorgen die 200er-Marke wieder überschritten wird, erklärte das Landratsamt. Sollte das der Fall sein, dann hat sich die Aufhebung der 15-Kilometer-Regel erledigt, dann gilt sie mindestens eine weitere Woche lang. Sollte die Inzidenz unter 200 bleiben, will der Krisenstab am Dienstag entscheiden.
