Plattling
Wirtschaftsempfang: BMW-Manager plädiert für "Mut als Schlüssel zum Fortschritt"

27.06.2019 | Stand 19.09.2023, 6:51 Uhr

Während am Tisch Alejandro Vukotich (l.) und Willibald Löw (2.v.l.) von BMW unter anderem mit Staatsminister Bernd Sibler (4.v.l.) sprechen, lauscht dritter Bürgermeister Franz Geisberger (3.v.l.) aufmerksam.

Zwölf Millionen BMW-Modelle liefern dem Münchner Autohersteller Daten über Fahrstrecken und Aufenthalt. Als Alejandro Vukotich, seit Januar zuständig für die Entwicklung des vollautomatisierten Fahrens und der Fahrerassistenz bei der BMW AG München, dies den Vertretern der Plattlinger Wirtschaft erzählt, bricht die am Mittwochabend, 26. Juni, herrschende Stille im Bürgerspital. Die Angst um persönliche Daten wird hörbar, indem die Geschäftsinhaber und Führungskräfte untereinander tuscheln. Doch Vukotich erklärt beim Plattlinger Wirtschaftsempfang, weshalb BMW diese Daten brauche: Um kundennah entwickeln zu können.

Vukotich sagt: "Ich glaube, dass das autonome Fahren mehr verändern wird als der elektrische Antrieb." Schon 2021 will BMW Autos mit dem Highway Pilot ausstatten: Der Fahrer kann den Wagen dann auf der Autobahn fahren lassen, während er E-Mails checkt oder einen Film schaut. "Nur schlafen dürfen Sie nicht." Denn sobald zum Beispiel Platzregen niederprasselt, gibt das Auto nach kurzem Dialog die Macht wieder an den Fahrer ab. Zweiter Bürgermeister Hans Schmalhofer verfolgt wie viele andere den Vortrag interessiert: "Ich bin viel unterwegs auf der Straße. Das wäre schon gut, wenn ich diese Zeit nutzen könnte, um mich auf den nächsten Termin vorzubereiten", sagt er.

Der sogenannte Urban Pilot soll folgen: Mit einer Flotte von 500 Autos in Städten will das Unternehmen, für das tausende Niederbayern arbeiten, ein taxiähnliches Angebot schaffen, das Leute individuell abholt und zum Zielort bringt. "Ich will Mut machen für Veränderungen", positioniert sich Vukotich klar. Bürgermeister Erich Schmid nennt den Ehrengast dieses Abends einen "Manager einer Denkfabrik". 2000 Mitarbeiter stehen unter ihm und arbeiten im Zwei-Wochen-Takt nach Lösungen. Dann reflektiert die Truppe, um nachzujustieren. Der Sommerempfang für die Plattlinger Wirtschaft sei eine Gelegenheit, um Netzwerke zu bilden, führt Schmid aus.
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