Eggenfelden
Waldfriedhof: Käfer-Bäume werden zu Kunstwerken

05.08.2019 | Stand 20.09.2023, 3:39 Uhr

Feine Kunst mit grobem Werkzeug: Kettensägen-Schnitzer Felix Kroiß hat den ersten der geschälten Borkenkäfer-Bäume in eine Skulptur verwandelt. −Foto: Schlierf

Kleine blaue Plaketten mit weißen Zahlen hängen schon an jedem Baum im Lichtlberger Wald. Wer sie entdeckt, hat bereits den künftigen "Lichtwald" betreten. Recht viel mehr ist nicht zu sehen vom neuen Waldfriedhof, dessen Realisierung gerade anläuft.

Der Stadtrat hat in der vergangenen Woche die Satzung für den Naturfriedhof beschlossen, denn nach dem Bestattungsgesetz muss die Stadt die Trägerschaft übernehmen, auch wenn ihn ein privater Betreiber führt. Kernpunkte der Satzung "Waldfriedhof Lichtwald" sind unter anderem, dass ausschließlich Urnen aus leicht verrottbarem Material bestattet werden dürfen und dass das Areal weitgehend bleiben soll, wie es jetzt ist. Spaziergänger können den Lichtlberger Wald nutzen wie bisher, lediglich für Hunde gilt auf dem Lichtwald-Areal künftig Leinenpflicht. Den Betrieb des Waldfriedhofs übernimmt die Lichtwald GbR.

Rechtlich also ist nun alles in trockenen Tüchern. Jetzt muss nur noch die Natur mitspielen. Dass das nicht immer der Fall ist, zeigt zum Beispiel eine Baumgruppe, die erst jüngst dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen ist – ausgerechnet an einer prominenten Stelle im Bereich des Eingangs. Nach dem Motto "Not macht erfinderisch" setzt die Lichtwald-Initiatorin die befallenen Bäume ganz bewusst in Szene – mit tatkräftiger Unterstützung des Motorsägen-Schnitzers Felix Kroiß. "Ich habe die Bäume nicht fällen, sondern nur den oberen Teil abschneiden und den restlichen Stamm schälen lassen", erklärt Lösch. So ist die Käfer-Gefahr gebannt und die kahlen Stämme können für eine Art Skulpturen-Park zweckentfremdet werden. Den Anfang macht die Figur, die Felix Kroiß geschnitzt hat: eine gen Himmel ragende Hand, die noch mit einer Glaskugel versehen wird.

− ps

Mehr dazu lesen Sie am 6. August im Rottaler Anzeiger.