Ein Küsschen für Passaus neuen Landrat: Raimund Kneidinger (CSU), hier mit seiner Gattin Petra, beerbt seinen Parteifreund Franz Meyer, der nach zwölf Amtsjahren nicht wieder angetreten war. −F.: zema-medien, Plöchinger

Wechselstimmung bei den Landratswahlen in Dingolfing-Landau und Passau – gezwungenermaßen: Weil die Amtsinhaber nicht mehr antraten, mussten die Karten neu gemischt werden. Mit dem denkbar besten Ausgang für die CSU: Im Landkreis Dingolfing-Landau ist Werner Bumeder (52, CSU) mit großem Abstand zum neuen Landrat gewählt worden, im Landkreis Passau ist seit Sonntagabend Raimund Kneidinger (43, CSU) der oberste Kommunalbeamte. Auch im Gros der anderen Landkreise in Südostbayern hatte die CSU Grund zum Jubeln. Nur im Berchtesgadener Land könnte der Grüne Bartl Wimmer in der Stichwahl die schwarze Phalanx in der Region noch durchstoßen.

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NIEDERBAYERN

Landkreis Passau
Zwölf Jahre lang lenkte Franz Meyer (66, CSU) die Geschicke im Landkreis Passau – offenbar erfolgreich: Bei der Wahl 2014 schenkten ihm ganze 71 Prozent der Wähler das Vertrauen. Ein Erdrutschsieg, den sein Nachfolger und Parteifreund nur annähernd nachahmen konnte: 56,21 Prozent der Stimmen entfielen auf den neuen Passauer Landrat Kneidinger. Gefolgt von Roswitha Toso (Freie Wähler/FWG) mit 13,05 Prozent und Andreas Winterer (SPD) mit 8,84 Pozent.

Landkreis Dingolfing-Landau
Noch länger als Meyer hatte Heinrich Trapp (68, SPD) sein Amt in Dingolfing-Landau inne: Ganze 29 Jahre war der SPD-Politiker dort Landrat – länger amtierte kein anderer im Freistaat. Große Fußstapfen also, die gleich fünf Bewerber füllen wollten: Am Ende siegte Werner Bumeder (52, CSU) deutlich mit 69,1 Prozent vor Bernd Vilsmeier (53, SPD) mit 10,8 Prozent der Stimmen – fast drei Jahrzehnte Sozialdemokratie gehen damit in Dingolfing-Landau zu Ende

Landkreis Rottal-Inn
Seit 2011 lenkt er die Geschicke im Landkreis Rottal-Inn – und das wird auch auf absehbare Zeit so bleiben: Michael Fahmüller (CSU) bleibt mit einem Ergebnis von 53,40 Prozent der gewählte Landrat. Seine Konkurrenten Mia Goller (Grüne) und Alfred Feldmeier (SPD) kamen auf 23,8 bzw. 22,7 Prozent der Stimmen.

Landkreis Kelheim
Im Landkreis Kelheim blieb alles beim alten: Landrat Martin Neumeyer (CSU) wurde mit 70,92 Prozent der Stimmen wiedergewählt – bei drei Gegenkandidaten.

Landkreis Deggendorf
Auch in Deggendorf bleibt der bisherige Landrat im Amt: Christian Bernreiter (CSU) erhielt 69,45 Prozent der abgegebenen Stimmen – vor seinem einzigen Konkurrenten Josef Einhellig (FW) mit 30,51 Prozent.

OBERBAYERN

Altötting
Erwin Schneider (CSU), seit dem Jahr 2000 Landrat von Altötting, hatte zwei Gegenkandidaten. Die Bürger schenkten ihm erneut das Vertrauen. Das Nachsehen hatte Monika Pfriender (Grüne), die in Neuötting lebt. Die Mutter von zwei erwachsenen Kindern ist Steuerfachangestellte in einer Steuerberatungsgesellschaft. Die 57-Jährige ist seit 1996 Mitglied im Kreistag und hier auch Grünen-Fraktionssprecherin. Aber für die Stichwahl reichte es nicht. Das gleiche gilt für Thomas Schwembauer (AfD), der in München und Heidelberg aufgewachsen ist und seit fünf Jahren mit Lebensgefährtin und Tochter in Burghausen. In Altötting bewarben sich acht Listen für die 60 Sitze im Kreistag.

Landkreis Traunstein
Vor sechs Jahren war Siegfried Walch (CSU) zum Nachfolger von Hermann Steinmaßl gewählt worden. Der Inzeller avancierte damit zum zweitjüngsten Landrat in Bayern. Mit Walch sind die Bürger im Landkreis Traunstein zufrieden. Er knackte wohl die 60-Prozent-Marke, was so nicht unbedingt zu erwarten war, denn mit Sepp Konhäuser und Gisela Sengl hatte er starke Herausforderer, deren es insgesamt fünf waren.

Landkreis Berchtesgadener Land
Nach drei Amtsperioden und 18 Jahren ist Georg Grabner von der Spitze des Landkreises abtreten. Um die Nachfolge des 68-Jährigen aus Teisendorf bewarben sich fünf Männer aus allen Teilen des Berchtesgadener Landes. Diese Anzahl macht eine Stichwahl wahrscheinlich, auch wenn die Behörde seit der Gebietsreform 1972 fest in CSU-Hand war. Es kommt zur Stichwahl Dr. Bartl Wimmer (Grüne) und Bernhard Kern (CSU).