Grafenau
Vor der Fahrzeugweihe stand der Schnelltest

25.04.2021 | Stand 20.09.2023, 21:43 Uhr

Festlich geschmückt standen die Feuerwehrfahrzeuge auf dem Vorhof der Stadtpfarrkirche mit Bürgermeister Alexander Mayer, Pfarrer Kajetan Steinbeißer, Fahnenmutter Patricia Träger, Kommandant Andreas Stecher und Vorstand Jürgen Schallmair. −Fotos: Behringer

Seit Januar 2020 ist das neue HLF 20, und seit 2017 das Katastrophenschutzfahrzeug Dekon P der Feuerwehr Grafenau im Einsatz. Und im Januar 2020, als Corona noch nicht so intensiv vor unserer Haustüre stand, wäre ein großes Feuerwehrfest mit Fahrzeugweihe und den Stadtfeuerwehren und Partnerfeuerwehren geplant gewesen. Das wurde jetzt in anderem Rahmen nachgeholt.

Am letzten Samstag war es alles andere als eine große Festlichkeit, wie es sich die Grafenauer Feuerwehr eigentlich gewünscht hätte. Beim Vorabendgottesdienst, der von Pfarrer Kajetan Steinbeißer mit Diakon Peter Bosanyi zelebriert wurde, waren neben den Gottesdienstbesuchern als Feuerwehrverantwortliche nur Vorstand Jürgen Schallmair und Kommandant Andreas Stecher in Feuerwehruniform sowie als "Festgäste" Bürgermeister Alexander Mayer und Fahnenmutter Patricia Träger in der Kirche.

Und für dieses kleine Zeremoniell ging natürlich die Sicherheit vor, mit einer außergewöhnlichen Vorbereitung. Denn alle Beteiligten von der Feuerwehr machten Mittags noch einen Schnelltest, der laut Vorstand Jürgen Schallmair Gott sei Dank "Negativ" war.

Pfarrer Kajetan Steinbeißer nannte es ein schönes Zeichen, die Fahrzeugweihe in den Gottesdienst mit einzubinden und betonte, dass diese wichtigen Fahrzeuge nicht dem Selbstzweck dienen würden, sondern für die Hilfe und die Sorge um die Mitmenschen im Einsatz seien. Weiter lobte er die Feuerwehrfrauen- und -männer, die nicht im Dienst der Feuerwehr stünden, um sich darzustellen, sondern bei denen immer das Wohl der Nächsten im Vordergrund stehe.

Im Segensgebet erbat Pfarrer Steinbeißer auch auf die Fürsprache und den Schutz des Heiligen Forians für den Schutz vor Unglück und Gefahr aller, die im Dienst der Feuerwehr ihre Leistungen bringen und mit den neuen Feuerwehrfahrzeugen unterwegs sind.

Pfarrer Steinbeißer verlas noch ein Gebet eines Feuerwehrmannes: "Lass mich bereit sein Herr, wenn der Alarm kommt. Wenn die Sirenen heulen und die Motoren dröhnen. Wenn der Rauch dick und die Luft dünn ist. Wenn unschuldige Leben in Gefahr sind. Ich habe hart geübt, Herr. Und ich habe gelernt, mit der bereit gestellten Ausrüstung zu helfen. Immer noch kenne ich Angst Herr, und ich bete, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Lass die Flammen nicht die Opfer fordern. Und wenn sie keine Stimmen haben, Herr, lass sie mich trotzdem hören und gib meinen Händen die Reichweite, ihre ausgestreckten Hände zu erreichen. Herr, lass mich bereit sein, wenn mein Einsatz kommt. Bitte lass mich hinein gehen und mit einem in Notgeratenen zurückkehren. Nimm mich in deinen Dienst Herr!"

Vorstand Jürgen Schallmair bedankte sich mit Erinnerungsgeschenken, einem Bild des HLF 20, bei Pfarrer Steinbeißer für die Segnung der Fahrzeuge, bei Bürgermeister Alexander Mayer für die Unterstützung sowie bei Fahnenmutter Patricia Träger für ihr Wohlwollen um die Feuerwehr.

Bürgermeister Alexander Mayer betonte in seinem "Grußwort", dass es enorm wichtig sei, dass die Feuerwehren mit den richtigen Mitteln ausgestattet sind und er lobte den Einsatz der starken und engagierten Mitglieder der Stadtfeuerwehren. Mayer wünschte allen eine gute Einsatzzeit, eine unfallfreie Fahrt und viel Glück.

INFOS ZU DEN FAHRZEUGEN
Der Gerätewagen Dekon Personal wurde im April 2017 zu 100 Prozent durch den Bund für Katastrophenschutz im Landkreis Freyung-Grafenau beschafft und ist bei der Feuerwehr Grafenau stationiert. Das Fahrzeug dient primär dem Transport von Ausstattung zur Dekontamination und der anschließenden Reinigung der Einsatzkräfte. Es wird im Rahmen der Gefahrenabwehr bei chemischen, biologischen und radiologischen Kontaminationen gemäß den Vorgaben der Feuerwehrdienstvorschrift 500 "Einheiten im ABC-Einsatz" eingesetzt und ist im Gefahrgutzug des Landkreises Freyung-Grafenau eingebunden.

Das 340 PS starke Fahrzeug, das während der Pandemie oft im Einsatz ist, um Impfstoffe, Schutzkleidung und vieles mehr zu befördern, wird zudem von der Bundesrepublik unterhalten, so dass der Stadt Grafenau keine Zusatzkosten entstehen.
Das Hilfeleistungs-Löschgruppen-Fahrzeug 20 (HLF 20) ist eine Ersatzbeschaffung für das Tanklöschfahrzeug 16/25 (TLF 16/25) Baujahr 1981, das durch die Stadt Grafenau beschafft wurde und im Januar 2020 in den Dienst gestellt wurde. Der MAN mit 290 PS und Aufbau der Firma Ziegler rückt unter dem Funkrufnamen "Florian Grafenau 40/1) aus. Gesamtkosten: ca. 375000 Euro, davon 125000 Euro Staatszuschuss von der Regierung Niederbayern. Mit einer Besatzung von neun Feuerwehreinsatzkräften ist es für die selbstständige Brandbekämpfung, zum Fördern von Löschwasser und zur Durchführung technischer Hilfeleistungen konzipiert. Es verfügt über einen Löschwasserbehälter mit einer Wassermenge von 2400 Litern und eine Schnellangriffseinrichtung zur Bekämpfung von Entstehungsbränden. Die Bezeichnung HLF 20 steht für ein Löschgruppenfahrzeug mit erweiterter Beladung und Ausrüstung für die technische Hilfeleistung.

− beh