Laufen/Taching
Von Schnaps bis Yoga: Landwirte bieten Urlaubsgästen Innovatives

02.09.2019 | Stand 12.10.2023, 10:23 Uhr
Josef A. Standl

In der eigenen Brennerei erzeugt der Jungbauer Franz Gramminger 40 Sorten. Yoga im Obstgarten bietet hingegen seine Frau Hannah Gramminger. −F.: Professor Josef A. Standl

Wachsen oder weichen? Viele Bauern im Berchtesgadener Land und im Rupertiwinkel machen derzeit einen starken Strukturwandel durch: Entweder, sie setzen auf die Ausweitung der bestehenden Produktion - das bedeutet konkret Investitionen in die Milchwirtschaft und eine Erweiterung von Betriebsflächen durch Zupachten. Oder sie erschließen sich neue Geschäftsfelder im Tourismus, die sich gut mit zur Bäuerlichkeit verbinden lassen. Kein Wunder, dass der Bauernhofurlaub derzeit stark wächst, wie der Vorsitzende der Anbietergemeinschaft Berchtesgadener Land und Rupertiwinkel mit Sitz in Laufen, Josef Esterer, bestätigt.

Der hat einen Trend ausgemacht: So seien Urlaubsbauernhöfe derzeit dabei, in Komfort zu investieren und Gesundheitszentren aufzubauen. Ein Beispiel dafür ist der Sailerhof in Mauerham bei Taching. In den vergangenen zwei Jahren verließen die 50 Rinder den Hof, die zehn Hektar Grünland wurden verpachtet, 15 Hektar Ackerbau und Wald werden weiterhin selbst bearbeitet. Franz Gramminger ist studierter Agraringenieur und bisher Leiter des Agrarbereichs bei Raiffeisen Rupertiwinkel in Teisendorf. Seine Gattin Hannah ist eine angehende Assistenzärztin im Krankenhaus Traunstein. Beide werden im kommenden Jahr, wenn anstelle des alten Anbindestalls ein neues Vitalzentrum errichtet ist, zuhause arbeiten.

In diesem neuen Zentrum wird Hanna Gramminer unter anderem Yoga anbieten. "Es ist eine schöne Ergänzung zum Urlaub-am-Bauernhof-Betrieb und ich habe meinen eigenen Arbeitsplatz zuhause am Hof geschaffen, was natürlich auch gut für Kinder ist", sagt die Medizinerin. Die 28-Jährige kam einst mit ihrer Familie aus Hildesheim bei Hannover, um hier Urlaub zu machen. Der Bauernsohn und sie verliebten sich und sie blieb als Bäuerin. Während sie sich künftig im Vitalzentrum um das medizinische Angebot kümmern wird, kann sich der 31-jährige Franz Gramminger noch mehr um die Schnapsbrennerei des Hofs kümmern. Dort werden seltene Brände und Geiste, alte Obstbrände und verschiedene Liköre und im Eichenfass gereifte Obstbrände hergestellt. Insgesamt umfasst das Angebot schon jetzt mehr als 40 Produkte aus regionalem Obst.

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