Am ersten Tag nach den Kindergartenferien hat Federico sein Jojo eingepackt, als er sich mit seiner Mama auf den Weg zu den Rumpelwichten machte. Kurz nach acht kamen sie im Marzoller Naturkindergarten in Bad Reichenhall (Landkreis Berchtesgadener Land) an – und wurden postwendend wieder nach Hause geschickt. Der Kleine war vom Besuch der städtischen Einrichtung ausgeschlossen worden. So erzählt es Cynthia Meta. "Aber Mama, ich wollte doch mein Jojo zeigen", habe ihr Sohn nur gesagt, als sie den Schlossberg wieder runtermarschierten.
Wenn ein Vierjähriger vom Besuch eines städtischen Kindergartens ausgeschlossen wird, muss es dafür "triftige Gründe" geben. So steht es im Bescheid der Stadt, der der Heimatzeitung vorliegt. Demnach bestehe "das unbedingt notwendige Vertrauensverhältnis zwischen Frau Meta, der Einrichtungsleitung und der Elternschaft nicht mehr".
Federico sei gern in den Naturkindergarten gegangen, sagen Mutter Cynthia und Vater Marco. Sie sehen den Ausschluss als nicht rechtmäßig an. In den Naturkindergarten wollen sie ihren Sohn zwar inzwischen nicht mehr schicken, dafür ist das Verhältnis auch aus ihrer Sicht zu zerrüttet. Aber sie wollen auf ihre Geschichte aufmerksam machen, weil sie sich und vor allem ihren Sohn ungerecht behandelt sehen.
Sie sind überzeugt: Ihr Federico wurde von den Rumpelwichten ausgeschlossen, weil seine Eltern Kritik an der Einrichtung geübt hatten. Dabei haben sie nur auf Gefahren aufmerksam machen wollen und seien darauf bedacht gewesen, Lösungen zu finden, sagen die Metas. Der zuständige Sachgebietsleiter im Rathaus, Thomas Gollinger, sagt auf Nachfrage der Heimatzeitung nichts dazu, er sei nicht befugt, Auskunft zu geben. Die Pressestelle der Stadt war am Montagnachmittag nicht mehr zu erreichen.
An den Sachgebietsleiter hatten sich die Metas gewandt, als sie Probleme im Naturkindergarten sahen, waren aber ihren Aussagen zufolge nicht auf offene Ohren gestoßen.
− can
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