Kitzbühel
Fünffachmord in Kitzbühel: Täter saß kurz vor Tat weinend vor Pub

08.10.2019 | Stand 08.10.2019, 12:59 Uhr

In diesem schmucken Einfamilienhaus in Kitzbühel passierte am frühen Sonntagmorgen die schreckliche Bluttat. −Foto: Hudelist

Die Fassungslosigkeit über die Gewalttat mit fünf Opfern war in Kitzbühel auch am Montag noch groß. "Jeder aus der Stadt kannte zumindest einen aus der getöteten Familie", sagte Kitzbühels Bürgermeister Klaus Winkler.

Es sei nicht nachvollziehbar, warum der 25-jährige Tatverdächtige so gehandelt habe. Der von Arbeitskollegen als "ordentlich, ruhig und zurückhaltend" beschriebene Österreicher sei sehr gut in die Stadtgemeinschaft integriert gewesen und habe sich auch gemeinnützig in Vereinen engagiert. Laut Geständnis hat Andreas E., der bei einer Baufirma beschäftigt ist, aus Eifersucht am Sonntag seine 19 Jahre alte Ex-Freundin, ihre Eltern, ihren Bruder und ihren neuen Freund erschossen. Anschließend stellte er sich der Polizei mit den Worten "Ich habe soeben fünf Personen ermordet".

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Dem Fünffachmord ist ein Streit zwischen den beiden Ex-Partnern in einem bei Einheimischen beliebten Kitzbüheler Pub vorausgegangen. Allerdings schien der Disput bei dem zufälligen Aufeinandertreffen im "The Londoner" nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler nicht dramatisch verlaufen zu sein. Ein Zeuge schilderte jedoch der Heimatzeitung, dass er Andreas E. nach dem Streit gegen 2 Uhr gesehen habe, als er weinend vor dem Pub saß. Womöglich war der Disput der Auslöser für die Tat.

Inzwischen hat die FPÖ in Tirol den 25-Jährigen aus der Partei ausgeschlossen. "Fakt ist, dass der mutmaßliche Täter, im Jahr 2014, für zwei Monate als Jugendreferent Mitglied der Stadtparteileitung der FPÖ Kitzbühel war", teilte die FPÖ Tirol gestern mit. Nach seinem Ausscheiden sei er einfaches Parteimitglied ohne Funktion oder Mandat gewesen.−ism/hud/afp/dpa

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