"Gnock’ im Park" in Bodenmais
Vielfalt bei Musik und Handwerkskunst

"Gnock’ im Park": Regenwetter überschattete Festival im Brunnenhof und im Kurpark

17.07.2022 | Stand 17.07.2022, 16:41 Uhr

Die Knappschaftskapelle Bodenmais in festlicher Tracht unter der Leitung von Hans Kuchl. −Foto: Mühlbauer

"Lasset uns das Leben genießen" war stets das Motto der Knappschaftskapelle bei "Gnock’ im Park", und diese freundlich Einladung ist nach zweieinhalb Jahren Pandemie nur allzu gut zu verstehen. Jetzt hat das Festival erstmals seit der coronabedingten Pause wieder stattgefunden.

Im Jahre 2015 hatte der Knappschaftsverein mit "Kunst, Kultur und Kulinarik" einen neuen Weg seiner langen Geschichte beschritten und die zweitägige Veranstaltung mitten im Brunnenhof und Kurpark hinter dem Rathaus hat sich zu einem bunten Festival wohlklingender Musik aller Richtungen entwickelt. Trübe Aussichten dagegen vermittelte die Wetterlage zur sechsten Auflage von "Gnock’ im Park". Aber für diejenigen, die sich die Freude trotz dieser Widrigkeiten nicht nehmen ließen, war das Wetter so etwas wie eine Randerscheinung.

Da können sich Knappschaftsverein und -kapelle als bewährte Veranstalter glücklich schätzen und auf den treuen Kern von Festgästen verlassen, wenn sich bestimmt auch so manche mit einem Besuch zurückgehalten haben. Zum Auftakt waren es verhältnismäßig kühle Temperaturen für die Jahreszeit und am zweiten Tag öffnete der Himmel immer wieder seine Schleusen beim Festverlauf.

Die Knappen haben ihr Fest durchgezogen, viele suchten und fanden bei Regen bergenden Schutz unter den Überdachungen am Brunnenhof. Wenn auch der erste Tag gut verlief, zum Abschluss hatte der Wettergott wenig Einsehen mit der Traditionsgemeinschaft, die wieder alles bestens geplant hatte. Das musikalische von Dirigent Hans Kuchl bestens ausgewählte Programm war anlockend, denn es mischten sich gepflegt-konzertante Blasmusik, feine-zarte Klänge, Evergreens und Melodien, noch dazu begeisterte der von Kathrin Andres arrangierte Kunstmarkt in der Kurpark-Flaniermeile. "Gnock’ im Park" wurde unter akribischer und zielstrebiger Federführung von Hans Kuchl als musikalischen Leiter und dem Vorsitzenden des Knappschaftsvereins, Karl Kollmaier, aus der Taufe gehoben.

Die Parklandschaft war für dieses Musik- und Unterhaltungs-Spektakel geradezu ideal. Bei den instrumentalen Darbietungen in angemessener Lautstärke übernahm die Knappschaftskapelle unter der Leitung von Hans Kuchl als herausragender Klangkörper für anspruchsvolle Werke aller Epochen, zünftiger Blasmusik und konzertanter Aufführungen den Takt, nach dem die "Silberberg-Sänger" Hans "Xerl" Andres, Wolfgang "Woifi" Fritz und Franz "Boube" Bauer aufgetreten waren.

Die Musikerinnen und Musiker hatten dazu ihre stattliche Bergmannskluft mit festlich-bayerischer Tracht getauscht. Das abendliche Flair im Kurpark bereicherte "Out of Bayern" mit den profilierten Lokalmatadoren Roland "Fly" Meik, Stefan "Suck" Sagerer und Stefan "Steve" Vogl". Musik ist Herzblut und Lebenselixier des Veranstalters von "Gnock’ im Park", mehr als ein Beweis dafür der Einsatz jeder Generation, die ihr Können auf einem Instrument bewiesen. Sei es nur "bomoas" als junge, sehr gut angekommene Formation, "The Saxophones", ein Quintett der Knappschaftskapelle, und auch der eifrige Nachwuchs von Frühförderung und Blockflötenausbildung des bergmännischen Ensembles. Wurden die Einlagen des Volks- und Gebirgstrachtenverein "D`Rißlocher" mit viel Beifall belohnt, sparten die Besucher keineswegs Applaus bei den musikalischen Einlagen. Davon getragen durften sich auch die "Bodenmaiser Hofmarkmusikanten", die "Haller-Deandln", "Alex & Markus" und die Regensburger Kultband "Blech nach Acht" wissen, die mit ihrem mitreißenden Repertoire einen bemerkenswerten Endspurt des "Gnock`im Park" 2022 hinlegten.

Schmankerl von Grillfleisch über Würstl und Hirtenbrot, Getränke, Kaffee, Kuchen und Torten füllten die reichhaltige Speisekarte. Die kleinen Festbesucher konnten in der BTM-Hüpfburg herumtollen, allerhand Preise warteten in der Losbude auf ihre Gewinner. Die Metzgerei Einsle lieferte Köstlichkeiten, das Bier steuerte die Brauerei Falter aus Regen bei. Nicht allein die Corona-Pandemie hat den Menschen bewusst gemacht, dass es auf die Gemeinschaft ankommt. Darauf bauten Verein und Kapelle schon immer. Und auf diesem festen Grund haben sie nach 2019 nun das "grüne Herz" des ehemaligen Bergwerksortes musikalisch wieder zum Blühen gebracht.

− wm