Der Regener Landrat Michael Adam (28) hat weitere Sex-Affären in Dienstzimmern eingeräumt. Er habe sich mit insgesamt sechs Männern im Büro zum Sex getroffen, sagte der schwule SPD-Kommunalpolitiker am Mittwoch bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz. Bislang war nur von einem Fall im Landratsamt die Rede.
Er habe sich bereits in seiner Zeit als Bodenmaiser Bürgermeister im dortigen Rathaus mit drei jungen Männern zum Sex verabredet, erklärte Adam. Die Affären begannen demnach 2008. Mit drei weiteren jungen Männern habe er dann nach seiner Wahl zum Landrat 2011 in der Regener Behörde Sex gehabt. "Das war eine moralische Verfehlung", betonte Adam. Rechtlich zu beanstanden seien die Affären in den Diensträumen aber nicht. Deshalb schloss Adam am MIttwoch einen Rücktritt aus. Er wolle sich auch nicht einer vorgezogenen Landratswahl im März 2014 stellen. Diese Möglichkeit war ihm von der Teisnacher Bürgermeisterin, Bezirksrätin und stellvertretenden SPD-Kreisvorsitzenden Rita Röhrl vorgeschlagen worden.
Ihm sei bewusst, dass der Ruf des "Sex-Landrats", der ihm nun anhaftet, "die Region schwer belastet". Adam: "Das muss ich aushalten." Nun wolle er aber um seine Reputation kämpfen. Der Landrat entschuldigte sich auch öffentlich bei seiner Familie und seinem Partner.
Adam sieht in der Veröffentlichung der Sex-Affäre eine Medien-Schmutzkampagne gegen sich. "Ich will mich aber nicht in die Opferrolle rücken", fügte der 28-Jährige hinzu.
Ein 20-Jähriger aus dem Bayerwald, mit dem Adam mehrmals Sex im Landratsamt hatte, brachte die Affäre ins Rollen. Er schloss jedoch aus, dass der junge Mann auf ihn angesetzt worden sei. "Das ist Schmarrn. Ich bin nicht reingelegt worden."
Michael Adams Erklärung im Video
Video: Fragen und Antworten auf der Pressekonferenz
Mehr dazu lesen Sie am 28. November in der Passauer Neuen Presse