Deggendorf
Helmut Kurz: Ich habe in die "Knödelwerferin" 450 000 Euro gesteckt

27.11.2013 | Stand 27.11.2013, 6:00 Uhr

Helmut Kurz in seinem Wirtshaus: "Ich habe meine wirtschaftliche Existenz damit verbunden."  − Foto: Roland Binder

Bei den Haushaltsberatungen im Verwaltungssenat des Stadtrats waren vorige Woche auch die Mehrkosten beim Umbau der ehemaligen Touristinfo zum Wirtshaus ein intensiv diskutiertes Thema. Schlechte Nachrichten von der "Knödelwerferin" – das gefällt Pächter Helmut Kurz überhaupt nicht. "Wir werden sehr oft auf die Kosten des Umbaus angesprochen", sagte Kurz gegenüber der DZ. Dabei habe er beobachtet, dass viele Deggendorfer eine falsche Vorstellung davon haben, wer welche Kosten zu tragen hat: "Viele meinen, die Stadt hat das Haus nach unseren Wünschen eingerichtet und mir ein Wirtshaus finanziert."

 Das sei aber völlig falsch, betont Kurz: "Ich habe selbst 450 000 Euro investiert", erläutert der Wirt – in einem Haus, das ihm nicht selbst gehört. Dabei habe auch er enorme Kostensteigerungen zu verkraften gehabt, berichtet Kurz: 100 000 Euro mehr wurden es, als eigentlich eingeplant. Zwei Küchen, die Kühlanlage und die komplette Einrichtung hat der Pächter selbst bezahlen müssen.

 Er sei der einzige, der beim Projekt "Knödelwerferin" ein wirtschaftliches Risiko trage, betont Kurz. Und zwar kein geringes: "Ich habe meine wirtschaftliche Existenz damit verbunden."

 Die Stadt hat der Umbau der ehemaligen Touristinfo, des Stadtcafés und des ehemaligen China-Restaurants in ein einziges Wirtshaus rund 845 000 Euro gekostet. Gut 40 Prozent mehr als die 590 000 Euro, die Architekt Markus Kress – im Herbst 2011 – als erste Hausnummer genannt hatte. Als er diese Zahl im Verwaltungssenat von Stadträten vorgehalten bekam, wies Kress darauf hin, dass die erste belastbare Berechnung bei Baubeginn im Sommer 2012 bei 760 000 Euro gelegen hatte. Als er die 590 000 genannt habe, seien der Pächter und das Konzept noch nicht festgestanden und die Erhebung des Bestands nicht abgeschlossen gewesen. Die Steigerung von 760 000 auf 845 000 Euro begründete der Architekt mit Unwägbarkeiten, die bei einem Altbau immer auftreten könnten.

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