Passau/Hutthurm
Video und Fotos: Ilz erreicht zweithöchsten Pegelstand seit Messbeginn

16.03.2019 | Stand 21.09.2023, 6:42 Uhr

Hochwasser an der Ilz bei Passau −Foto: Ober

4,26 Meter betrug der Wasserstand der Ilz an der Messstelle bei Kalteneck (Landkreis Passau) am Samstag - laut Hochwassernachrichtendienst war dies der zweithöchste Wert, der dort jemals gemessen wurde. Eine Entwicklung, die so selbst in der Nacht noch nicht absehbar war.
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Rasend schnell kam das Wasser: Lag der Pegel am Freitag um 18 Uhr noch unter zwei Meter, war um 3 Uhr morgens schon die Drei-Meter-Marke - und damit Meldestufe 2 - überschritten. Innerhalb von nur sechs Stunden schwoll die Ilz um einen weiteren Meter an. Kaum absehbar schien noch am frühen Vormittag, wie weit das Wasser noch steigen wird. Mit Sandsäcken versuchten Feuerwehr und Anwohner in Hals, die Gebäude vor den Fluten zu schützen.

Video vom Hochwasser der Ilz in Hals



Weitere Bilder finden Sie in unseren Fotostrecken:
- Fotos vom Hochwasser an der Ilz (Teil 1)
- Fotos vom Hochwasser an der Ilz (Teil 2)
- Fotos vom Hochwasser in Fischhaus

Am Ende stand ein Scheitelpunkt von 4,26 Meter - nur vier Zentimeter unter der Marke für ein hundertjährliches Hochwasserereignis. Laut Statistik des Hochwassernachrichtendienstes Bayern der zweithöchste Wasserstand, der am Pegel Kalteneck bislang gemessen wurde. Mit 4,77 Metern war dort der Höchststand im Dezember 1993 ermittelt worden, "Platz 2" datierte bislang mit genau vier Metern aus dem März 2002.

Niedriger Donaupegel verhindert Schlimmeres

So schnell wie das Wasser gekommen war, so schnell floss es auch wieder ab. Um 13 Uhr, nach nur sieben Stunden, schien das Schlimmste überstanden, erläuterte Michael Kühberger, Chef des Wasserwirtschaftsamts Deggendorf, im Gespräch mit der PNP. "Das liegt daran, dass die Donau vergleichsweise niedrig steht." So habe es keinen Rückstau gegeben, das Wasser konnte abfließen.

Als Auslöser für dieses in der Form überraschende Hochwasser nennt Kühberger Schneeschmelze und Regen. "Die haben da zusammengewirkt." Grundsätzlich seien die Vorhersagen an der Ilz "immer schwierig", sagte der Experte. Er sehe sich aber erneut darin bestätigt, "dass Hals einen Grundschutz braucht". Allein mit mobilen Elementen sei das "nicht zu bewerkstelligen". Zudem müsse man immer bedenken, dass das viele Treibgut, das die hochwasserführende Ilz mit sich trägt, die mobilen Elemente zerstören könne.

− age/lam