Am Ankerzentrum in Deggendorf ist am Dienstagabend ein Großaufgebot an Rettungskräften, Polizei und Feuerwehr im Einsatz gewesen. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern bestätigte auf Anfrage der PNP: "Wir haben einen Polizeieinsatz." Grund dafür war eine "größere Schlägerei". Kurz nach 22 Uhr berichtete die Polizei, dass es mehrere Verletzte gibt. Am Mittwoch heißt es in einer Pressemitteilung, neun Personen seien verletzt worden - davon drei Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma und ein Polizeibeamter.
Update:
- Was nun mit den Festgenommenen passiert, lesen Sie hier.
Erst am späten Abend gelang es dem Großaufgebot an Einsatzkräften, die Lage zu beruhigen. Josef Eckl, Leiter des Präsidialbüros Niederbayern sagte gegenüber der PNP vor Ort, dass zwei "größere Personengruppen" aneinandergeraten seien. Die Polizei sei gegen 19.30 Uhr alarmiert worden. Rund 30 Personen hätten lautstark gestritten, hieß es. Der Grund für die Auseinandersetzung sei noch unklar. Vorm Ankerzentrum hätten sich die beiden Gruppen gegenseitig mit Steinen beworfen, so Eckl. Sechs Asylbewerber wurden in Gewahrsam genommen.
Einsatzkräfte aus ganz Niederbayern waren am Abend nach Deggendorf beordert worden, unter anderem von der Bundes-, Landes- und Bereitschaftspolizei. Laut einem Reporter vor Ort trugen einige Rettungskräfte zum Schutz Helme. Polizeibeamte seien mit Body-Cams ausgestattet gewesen.
Video: Massenschlägerei am Ankerzentrum
(Video: privat; Schnitt: Katarina Cavar)
Anker ist eine Abkürzung und steht für An(kunft), k(ommunale Verteilung), E(ntscheidung) und R(ückführung). Bayernweit gibt es sieben Ankerzentren - in Bamberg, Schweinfurt, Deggendorf, Donauwörth, Zirndorf, Regensburg und Manching. Die ersten waren im August 2018 als Pilotprojekt eingerichtet worden. Sie sind die ersten Anlaufstellen für Migranten zur Prüfung ihrer Asyl-Chancen. Ziel des Bundes ist es, die Asylverfahren durch kurze Behördenwege dort schneller abschließen zu können - sei es mit einer Abschiebung oder einer Bleibegenehmigung.
− cav/mic/kse/dpa
