Trostberg
Video: Feuer im Edeka-Lager in Trostberg war wohl Brandstiftung

06.03.2018 | Stand 20.09.2023, 3:34 Uhr

Starker Rauch stieg über dem Edeka-Trockenlager in Trostberg auf. − Foto: Reichgruber

Einen schweren Einsatz hatten die Kräfte der Feuerwehr am Dienstagvormittag: In einem Hochregallager des Edeka-Warenlagers in Trostberg war ein Brand ausgebrochen und hatte für starke Rauchenentwicklung gesorgt. Zwei Mitarbeiter, die versucht hatten, die Flammen zu löschen, mussten mit Rauchgasvergiftung in die Klinik gebracht werden. "Nur durch das schnelle und professionelle Eingreifen konnte verhindert werden, dass die komplette Halle niederbrannte", sagte Hans-Peter Heimbach, Kommandant der Feuerwehr Trostberg im Gespräch mit der Heimatzeitung. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.

Gegen 8.45 Uhr wurde die Feuerwehr über die Brandmeldeanlage zum Warenlager von Edeka Südbayern gerufen. Als die Einsatzkräfte eintrafen, wurden sie gleich von Mitarbeitern über den Brand in einer der riesigen Lagerhallen informiert. "Nach einer ersten Erkundung haben wir die Alarmstufe auf B4 erhöht, um genügend Einsatzkräfte zu haben", berichtete Heimbach. Denn die riesige Halle war bereits komplett verraucht. Zwei Mitarbeiter hatten zwar ihr Bestes bei der Branderstbekämpfung gegeben, sich dabei aber auch in große Gefahr gebracht.

Feuerwehreinsatz beim Edeka-Warenlager
(Kamera: Herbert Reichgruber/Schnitt: Daniel Ober)



Die Feuerwehr Trostberg stellte zwei Angriffstrupps mit Atemschutzgeräteträgern zusammen. "Ohne unsere gute Ausrüstung und die Wärmebildkamera hätte es ewig gedauert, bis wir in der großen, verrauchten Halle den Brandherd gefunden hätten", erklärt Heimbach. Das Feuer war offenbar in einem Hochregal auf etwa zwei Metern Höhe ausgebrochen. Die Flammen hatten aber schon auf das gesamte Regal bis auf zehn Metern Höhe übergegriffen.

Nachdem sich die Atemschutzgeräteträger über zwei Angriffswege in die große Halle mit den schweren Schläuchen vorgekämpft hatten, konnten die Löscharbeiten beginnen. "Das Feuer war dann relativ schnell unter Kontrolle", so der Kommandant. Währenddessen führte die Feuerwehr Messungen in der Halle und in der nähere Umgebung durch. Aus dem Dach des Trockenlagers stiegen große, weiße Rauchwolken auf. Heimbach: "Es bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung."

Zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge säumten die Straßen und das Edeka-Gelände. Neben den Trostbergern waren die Feuerwehren aus Palling, Altenmarkt, Heiligkreuz, Lindach, Oberfeldkirchen und Feichten alarmiert worden. 100 Einsatzkräfte standen bereit, 60 davon waren eingesetzt. Zudem waren zwei BRK-Rettunsgwagen, ein Notarzt, der Kreisbrandrat und Kreisbrandmeister, die Polizei Trostberg sowie Brandermittler der Kripo Traunstein vor Ort.

Um den Rauch aus der Halle zu bekommen, forderten die Trostberger Hilfe aus der Nachbarschaft an: Die Werkfeuerwehr vom Chemiepark Infraserv Gendorf rückte mit einem Großlüfter an. Gegen 12 Uhr konnten die meisten Einheiten aus dem Einsatz entlassen werden. Eine Löschgruppe mit Atemschutz blieb zur Brandsicherheitswache bis bis zum Nachmittag an der Tittmoninger Straße.

Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd teilte mit, dass das Feuer wohl durch vorsätzliche Brandstiftung entstanden sei. Der Schaden in dem Trockenlager, in dem Waren wie Kaffee, Kekse und Nudeln untergebracht sind, dürfte immens sein. Zunächst bezifferte ihn die Polizei mit 90000 bis 100000 Euro, wie Jürgen Thalmeier, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern, erklärte. Derzeit werde aber noch geprüft, ob die Lebensmittel, die dem Rauch ausgesetzt waren, vernichtet werden müssen.

Der Schaden hätte noch viel höher ausfallen können: "Es stand Spitz auf Knopf", sagte Kommandant Heimbach. Die Sprinkleranlage habe das Feuer zwar in Schach gehalten, aber nur durch das gute Zusammenspiel der Einsatzkräfte und die professionalle Ausrüstung habe verhindert werden können, dass die komplette Halle mit den gestapelten Holzpaletten voller Verpackungsmaterial und Trockenware abbrannte.

− luh