"Es ist ein bisschen wie in Kanada", beschreibt Mona Eiberweiser, wie es sich derzeit anfühlt, in Greising zu wohnen. Auch am Montag war das Bergdorf wegen Schneebruchgefahr bis zum frühen Nachmittag nicht erreichbar. Zur Arbeit nach Bodenmais hatte es die Deggendorferin in der Früh gerade noch vor der erneuten Sperrung geschafft. "Aber es ist jeden Tag spannend, ob ich auch wieder heimkomme."
"Im Grunde mag ich ja den Schnee, aber momentan habe ich vor allem beim Autofahren ein ungutes Gefühl. Das kann schnell richtig gefährlich werden. Ich glaube, in Deggendorf unten bekommt man das gar nicht so mit", sagt Mona Eiberweiser. Zusammen mit ihrem Freund Martin wohnt sie in Greising und lässt das Auto momentan am liebsten stehen: "Wie die meisten Greisinger bleiben wir oft einfach daheim." Weil der Strom immer wieder ausfällt, kann es in der Wohnung ganz schön kalt werden, denn da streikt natürlich auch die Pelletsheizung.
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Obwohl die Ruselstraße schon ab dem Kreisverkehr wegen Schneebruchgefahr und Fällarbeiten auch am Montag gesperrt war, fuhren viele Autofahrer trotzdem durch. Dabei war spätestens ab der Abzweigung Zwieslerbruck klar, dass es hier gefährlich wurde. Ab hier bis zur Hackermühle ist die Staatsstraße vermutlich auch heute noch gesperrt. Roman Fischer von der Deggendorfer Polizei kennt das Problem: "Manche scheißen sich nix, fahren einfach durch und setzen sich einer großen Gefahr aus, nur weil sie zum Skifahren möchten." Doch man sollte die Gefahr nicht unterschätzen. Wer von der Polizei auf gesperrten Strecken erwischt wird, zahlt 20 Euro.
Von Geburt an ein Greisinger ist Heribert Weiherer und als Schneepflugfahrer mit der weißen Pracht quasi auf Du und Du. Eine Situation wie momentan hat der ehemalige, langjährige Kommandant der Greisinger Feuerwehr dennoch noch nicht erlebt: "Greising war seit Tagen komplett abgeschnitten. Wenn ich zur Arbeit muss, um Schneepflug zu fahren, tue ich das verbotenerweise, wenn alle Straßen rundum gesperrt sind. Wir hatten insgesamt 25 Stunden lang keinen Strom und zum Teil auch kein Telefon. Wenn sie unten in Deggendorf nur ein Fünftel so viel Schnee hätten wie wir, wäre schon längst Katastrophenalarm ausgelöst worden."
− mic
Video (Roland Binder & Veronika Weidlich):
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