Saldenburg
Versuchter "Rip-Deal" bei 63-Jähriger

17.01.2021 | Stand 21.09.2023, 22:22 Uhr

−Symbolbild: dpa

Einen Vorauszahlungs-Betrug (engl. "Rip-Deal" von "to rip": jemanden ausnehmen, neppen und "deal": Handel, Geschäft) hat eine 63-jährige Frau aus der Gemeinde Saldenburg der Polizeiinspektion Grafenau am 14. Januar mitgeteilt. Drei Tage zuvor hatte sie den Anruf einer angeblichen Immobilienfirma bekommen. Der Anruf erfolgte von einer Nummer mit österreichischer Vorwahl. Nachdem sich der Anrufer für den Standort sowie den Wert des Hauses der 63-Jährigen interessiert hatte, legte diese auf. Recherchen der Geschädigten im Internet ergaben, dass es sich hierbei um eine Betrugsmasche, einen sog. "Rip-Deal" handelt.

Drei Tage später erhielt die Frau erneut einen Anruf, diesmal von einer deutschen Handynummer. Der Anrufer interessierte sich für ein Inserat für einen Hausverkauf. Da die Saldenburger Gemeindebürgerin noch nie ein solches Inserat geschaltet hatte, informierte sie die Polizei Grafenau. Es wurde ein entsprechendes Ermittlungsverfahren wegen versuchten Betrugs eingeleitet.

Information der Polizei zu "Rip-Deals": Dabei handelt es sich um eine um eine Betrugsform bzw. um eine Masche zur Geldwäsche.

In einer ersten Variante täuschen die Täter Probleme beim Geldtransfer vor und verlangen von den Adressaten Sicherheitsleistungen in Form von Geldzahlungen an einen Anwalt, um das Geld "freizuschalten". Täter und Geld sind weg.

Eine weitere Variante besteht darin, Interesse an einem Immobilienkauf zu signalisieren, um Schwarzgeld loszuwerden. Das Vertrauen der Adressaten erhalten die Täter, in dem diese ein lukratives Umtauschgeschäft vorschlagen, bei dem die Opfer mit ihrem Geld ins Ausland reisen und dort im Austausch eine deutlich höhere Summe bekommen. Doch handelt es sich bei dem "Tauschgeld" oft um die doppelte Menge in ausländischer Währung, welches sich im Nachhinein als Falschgeld herausstellt. In diesem zweiten Fall könnten sich die Geprellten sogar noch strafbar machen.

− pol