Und was wird jetzt aus Jesse? Diese Frage haben sich nach dem Ende von "Breaking Bad", einer der meist gesehenen Serien der TV-Geschichte, vor sechs Jahren wohl viele Fans gestellt. Als wir Jesse Pinkman, gespielt von Aaron Paul, zuletzt sahen, floh er in einem Chevrolet "El Camino" aus seiner Gefangenschaft, während der er als Sklave für eine Neonazi-Gang Crystal Meth produziert hatte. Schreiend und schluchzend raste er in seine Freiheit. Aber würde er davonkommen? Noch einmal neu anfangen?
Die Antworten gibt Serienerfinder Vince Gilligan nun in einem Spielfilm: "El Camino – Ein ‚Breaking Bad‘-Film", seit dem 11. Oktober auf Netflix verfügbar, steigt direkt nach dem Serienfinale ein und zeigt die 48 Stunden nach Jesses Flucht. Traumatisiert, das Gesicht voller Narben, versucht er, Geld aufzutreiben, um so schnell wie möglich aus Albuquerque, dem Schauplatz des Serien-Showdowns, zu verschwinden – und dabei stolpert er von einer brenzligen Situation in die nächste.
Aus dem einst vorlauten Kleinkriminellen ist ein schweigsamer, gequälter junger Mann geworden. "El Camino" ist ein actiongeladener Thriller. Wie schon zuvor in der Serie gibt es viele Western-Referenzen inklusive eines fatalen Schießduells. Andere Szenen erinnern an die schwarzhumorigen Filme der Coen-Brüder. Es gibt Anspielungen auf einige Schlüsselmomente der Serie, Hintergrundwissen ist also erforderlich. Und nach zwei unterhaltsamen Stunden mit altbekannten Helden stellt sich schließlich erneut die Frage: Und was passiert jetzt mit Jesse?
"El Camino – Ein ‚Breaking Bad‘-Film" ist auf Netflix verfügbar.