Die gute Nachricht: Das Barefoot Boat by Til Schweiger ist am Dienstagnachmittag in Passau getauft worden und stach danach erfolgreich in See. Die Schlechte: Es hat versehentlich den Kulturausschuss torpediert – und letztlich versenkt.
Um 16.15 hätte das Gremium tagen sollen. Doch als die Sitzung hätte beginnen sollen, waren zwar die Vertreter der Stadtverwaltung da, ansonsten aber nur Erika Träger (FWG), die die Sitzung hätte leiten sollen, und vier Stadträte da: Sissi Geyer (SPD), Matthias Koopmann (PaL), Dr. Eva Maria Gerstl und Oliver Robl (beide ÖDP). Mit einigen Minuten entschuldigter Verspätung stieß noch Bürgermeister Armin Dickl (CSU) hinzu.
Nur kurz herrschte Rätselraten über den Verbleib der anderen Stadtrats-Hälfte, bis Oliver Robl die Antwort gab: Sie waren noch verschollen auf hoher See. "Ich war selber noch beim Schweiger-Schiff, aber bin gegangen, bevor es abgelegt hat", sagte er. Die anderen seien an Bord gegangen.
"So etwas noch nicht erlebt"
Knapp 20 Minuten lang wusste keiner, wie es weitergeht. Bald war klar: Das Schiff, das eigentlich um 16 Uhr wieder hätte anlegen sollen, war noch unterwegs, vor 17 Uhr wäre es nichts geworden mit der Sitzung.
In Absprache mit der Stadtverwaltung traf Träger dann die Entscheidung, die Sitzung abzusagen. "Ich bin seit 32 Jahren im Stadtrat, aber so etwas habe ich noch nie erlebt", sagte sie, wobei sie sich das Lachen kaum verkneifen konnte. Sie brachte Verständnis für die Säumer auf: "Wir alle sind nach Corona ausgehungert nach kleinen Vergnügungen." Die Sitzung soll so bald wie möglich an einem Ausweichtag nachgeholt werden.
− jmu
