Tanja Fernandez ist es gewohnt, dass sie die Blicke auf sich zieht, es gibt kaum eine Stelle auf ihrer Haut ohne Tattoo. Auch der Redaktion fällt die junge Frau im Vorbeigehen auf. Bei einem Kurzinterview für unsere Serie "Ein Spaziergang mit…" steht die Freilassingerin selbstbewusst zu ihrem Äußeren.
Hallo Frau Fernandez! Wenn Sie durch die Fußgängerzone gehen, drehen sich die Leute nach Ihnen um. Stört Sie das?
Tanja Fernandez: Nein, bei mir gibt’s halt viel zu schauen. Manche sprechen mich auch an und verurteilen mein Aussehen dann total. "Wie schaust denn du mal aus wenn du alt bist?" sagen sie dann. Aber da steh ich drüber.
Wann haben Sie sich zum ersten Mal stechen lassen?
Fernandez: Mit 15 Jahren, ein chinesisches Zeichen am Fuß. Je älter ich wurde, umso größer und mehr sind die Tattoos geworden. Irgendwann bist fast voll und hast keinen Platz mehr. Meine Mama hat damals gemeint, ob ich ein bisserl spinn, aber mittlerweile hab ich ihr schon den ganzen Arm tätowiert.
Das heißt, Sie machen das selbst?
Fernandez: Ich arbeite als Tätowiererin und verkörpere sozusagen meinen Beruf. Wenn ich mich selbst steche, kann ich den Schmerz gut aushalten. Ein Tattoo ist keine Verschandelung, sondern Verzierung, Körperschmuck und ein Accessoires. Mittlerweile sind sie in allen Alters- und Gesellschaftsschichten gern gesehen.