Einfach mal raus aus der Lockdown-Tristesse und einen Tapetenwechsel genießen: Ein verlockender Gedanke, den dieser Tage einige hegen – auch, wenn nach der Rückreise eine Quarantäne anzutreten ist. Peter Meyer aus Ainring (Landkreis Berchtesgadener Land) kam erst kürzlich aus Südafrika wieder, wo er überwinterte – und wundert sich, dass die Situation hier eigentlich ist wie im November, als er wegflog, wie der 69-Jährige bei einem Spaziergang erzählt.
Hallo Herr Meyer, Sie sind aber schön braun!
Peter Meyer: Danke! Ich war in Südafrika, wo ich seit Beginn meines Ruhestands jedes Jahr überwintere. Inzwischen bin ich aber schon wieder drei Wochen da, ich musste schließlich die ersten 14 Tage zurück in Quarantäne verbringen.
Und, haben Sie die gut überstanden?
Meyer: Ja, obwohl das natürlich nicht angenehm ist und man sich schon ein bisserl fragt: Wozu das Ganze? Vor und nach meinem Rückflug wurde ich insgesamt drei Mal getestet – immer negativ, sonst hätte ich gar nicht in den Flieger gedurft. Die Fallzahlen in Südafrika sind außerdem – umgerechnet auf die Bevölkerung – nur ein Drittel von denen hier. Trotzdem war nicht einmal ein "Freitesten" aus der Quarantäne nach fünf Tagen möglich.
Ja, weil man schließlich Angst vor der "Südafrika-Mutation" hat, die in aller Munde ist...
Meyer: Tatsächlich weiß aber in Südafrika keiner was von dieser Mutante. Überhaupt ist da der Umgang mit dem Virus wesentlich unaufgeregter als hier – und damit meine ich nicht sorglos. Denn überall – also zum Beispiel an jedem Geschäftseingang und Restaurant – wird vom Personal Fieber gemessen und desinfiziert. Im Gegenzug ist alles auf. Und das wirkt offenbar besser als irgendwelche Pseudo-Maßnahmen, wie gesunde Leute in Quarantäne zu schicken.