Deggendorf
Stromspeicher wieder voll in Betrieb

22.05.2017 | Stand 21.09.2023, 3:56 Uhr

Der Parstweiher ist das Oberbecken des Pumspeicherkraftwerks Oberberg. In den Sommermonaten ist er meistens ziemlich leer. An sonnigen Tagen mit wenig Stromverbrauch wird er voll gepumpt. − Fotos: Roland Binder

Wenn über die Energiewende diskutiert wird, geht es schnell um die Frage, wie überschüssiger Strom aus Sonne und Wind gespeichert werden kann? In Deggendorf gibt es einen solchen Stromspeicher: Das Pumpspeicherkraftwerk Oberberg, das früher zu den Ruselkraftwerken gehörte. Erstaunlicherweise läuft es äußerst selten. Immerhin hat der Besitzer, der von Eon abgespaltene Kraftwerkskonzern Uniper, nun in die Instandsetzung investiert, außerdem ist eine minimale Erweiterung geplant.

Ende der 50er Jahre errichteten die Ruselkraftwerke das Pumpspeicherkraftwerk Oberberg. Dessen Oberbecken ist bekannt als Parstweiher. Das Maschinenhaus mit Unterbecken ist bei den Ruselkraftwerken am Ortsausgang von Mietraching. Einige Jahre später wurde die Anlage erweitert, ein weiteres Maschinenhaus und Unterbecken entstand bei Kleinfilling. In den 80ern schließlich wurde eine direkte Leitung vom Parstweiher zum unteren Unterbecken gebaut.

Die letzten sechs Jahre war nur noch die direkte Leitung in Betrieb. 2016 hat Uniper für etwa 650000 Euro die defekte Leitung zwischen den beiden Unterbecken saniert sowie Maschinen und Steuerung instand gesetzt. Nun kann das Wasser wieder sowohl direkt, als auch über den Umweg vom Parstweiher ins Unterbecken bei Kleinfilling fließen.

Eine Förderung für Pumpspeicherwerke gibt es nicht – mit einer kleinen Ausnahme: Wenn die Betreiber investieren und die Speicherkapazität um mindestens fünf Prozent erhöhen, dann ist die Anlage zehn Jahre lang von den Netzentgelten befreit. Deshalb soll am Parstweiher gebaut werden. Das Becken hat einen Überlauf, der etwas niedriger als die übrige Umrandung ist. Mit einer 28 Meter langen und 40 Zentimeter hohen Betonmauer kann das Speichervolumen des Weihers um die nötigen fünf Prozent erhöht werden. Vermutlich im Herbst werde gebaut, sagte Rainer Kuppert von Uniper.

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