Landshut
Startschuss für neues Wildwarnsystem

14.02.2019 | Stand 19.09.2023, 21:41 Uhr

Sabine Dahl von AniMot erklärt Minister Hans Reichhart (r.) und einem Vertreter des Bayerischen Jagdverbands das neue System. −F.: Schmid

Reflektoren an Leitpfosten, CD-Rohlinge, die von Büschen neben dem Straßenrand baumeln – viel wurde schon ausprobiert, um die Zahl der Wildunfälle zu verringern. Funktioniert hat all das nicht. Am Donnerstag hat Verkehrsminister Hans Reichhart an der Grenze zwischen den Landkreisen Landshut und Erding an der B15 den Startschuss für einen neuen Versuch gegeben. Drei Jahre lang soll an vier Teststrecken in Bayern das System des StartUps "AniMot" getestet werden. "Das System bietet einen neuen Ansatz, um Wildunfälle zu verhindern", so Reichhart. Verschreckt werden soll nicht mehr das Wild, vielmehr sollen Autofahrer bei Gefahr gewarnt werden.

Und so funktioniert es: Ein kleines Gerät am Straßenleitpfosten überwacht das Gebiet rund um die Straße mit Sensoren und aktiviert eine integrierte gelbe Warnlampe, sobald es Wildtiere am Straßenrand erkennt. Gleichzeitig sendet "AniMot" eine Warnung an die Module der benachbarten Leitpfosten, die ebenfalls aufleuchten. Verkehrsteilnehmer werden so bereits in ausreichender Entfernung gewarnt und daran erinnert, langsam und vorausschauend zu fahren. Kleine Solarzellen versorgen die Geräte mit der nötigen Energie.

Außer der B15 zwischen Hohenpolding und Kaltenbrunn dienen die B303 zwischen den Anschlussstellen Schonungen und Waldsachsen (Lkr. Schweinfurt), die Staatsstraße zwischen Marktleuthen und Höchstädt und die Staatsstraße zwischen Röslau und Neudes (beide Landkreis Wunsiedel) als Teststrecken. Eine Ankündigungstafel am Straßenrand der Teststrecken wird die Verkehrsteilnehmer auf das Pilotprojekt hinweisen.

Immer wieder kommt es auf Bayerns Straßen zu Unfällen mit Rehen, Wildschweinen oder anderen Tieren. 2018 ist die Zahl der Wildunfälle im Vergleich zum Vorjahr noch einmal gestiegen – auf 76000. Allein in dem Abschnitt der B15, wo Reichhart das System im Beisein der AniMot-Geschäftsführerin Sabine Dahl, Landshuts Landrat Peter Dreier (FW) sowie Vertretern der Polizei und des Bayerischen Jagdverbands in Betrieb genommen hat, sind in den letzten beiden Jahren rund 50 Wildunfälle passiert.

Video: Neues Warnsystem soll Wildunfälle auf Straßen eindämmen


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− asc